Die Leipziger Publity AG verwaltet ein Immobilienvermögen von 4,6 Milliarden Euro. 2017 schüttete sie an die Aktionäre 16,9 Millionen Euro an Dividenden aus – die zweithöchste Summe in ganz Ostdeutschland nach der Carl Zeiss Meditec AG aus Jena. Der Börsenwert der Leipziger Firma von Vorstandschef Thomas Olek lag damals bei 231 Millionen Euro.
Allerdings dringen seit einiger Zeit andere Nachrichten aus der Firmenzentrale in der Landsteinerstraße 6. So rutschte der Aktienkurs binnen zwölf Monaten von über 40 auf unter elf Euro ab. Für die Hauptversammlung am 1. August schlagen Vorstand und Aufsichtsrat nun vor, den Geschäftssitz nach Frankfurt/Main zu verlagern. Laut Olek ist man mit der dort schon lange bestehenden Niederlassung näher an den wichtigsten Märkten. Publity lebt vor allem vom Handel mit Büro- und anderen Gewerbeimmobilien, die in oftmals kurzen Zeiträumen gekauft, weiterentwickelt und verkauft werden.
Vor wenigen Tagen gab das Unternehmen eine Gewinnwarnung heraus. Statt mit 15 bis 20 Millionen Euro – wie noch im Februar prognostiziert – werde nun für 2018 mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau gerechnet. 2017 betrug der „Nettogewinn“ 10,1 Millionen Euro. Falls die Hauptversammlung zustimmt, soll für 2017 keine Dividende gezahlt werden.
Publity war bis 2003 eine Tochter der Sachsen LB, die später durch einen Notverkauf an die Landesbank Baden-Württemberg vor dem Ruin gerettet wurde. Zu Publity gehört seit Jahren auch der Großmarkt im Güterverkehrszentrum (GVZ).
Von Jens Rometsch