Der Autohersteller Audi soll in seiner Modellreihe A6 eine Abschaltsoftware eingebaut und mit einer weiteren Software die Abgassysteme des beliebten Dienstwagens manipuliert haben. Das berichtet der „Spiegel“. Betroffen sind die Fahrzeuge der Baureihe C7. Erst im Sommer soll diese durch ein Nachfolgemodell abgelöst werden. Den Manipulationshinweisen gehen laut des Nachrichtenportals die Bundesregierung und das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nach.
In Deutschland sind 30.000 Modelle des A6 betroffen, im Ausland sollen es noch einmal so viele sein. Zugelassen ist der A6 bislang in Luxemburg, das KBA sei bereits mit den Kollegen vor Ort in Kontakt. „Das KBA hat eine amtliche Anhörung wegen des Verdachts einer unzulässigen Abschalteinrichtung bei Audi V6TDI-Fahrzeugen der Modelle A6/A7 eingeleitet“, bestätigte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums dem „Spiegel“. Ein amtlicher Rückruf sei sehr wahrscheinlich.
VW-Aufsichtsrat hat Produktion gestoppt
„Die Dieselkrise ist für Audi nicht beendet. Neue Rückrufe sind nicht als Folge von Untätigkeit zu werten, sondern im Gegenteil als Ergebnis konsequenter Aufklärung“, so ein Audi-Sprecher. Die Nachricht der neuen Abgasmanipulation soll bereits auf der Aufsichtsratssitzung des VW-Konzerns besprochen worden sein, die Produktion sei daraufhin eingestellt worden. Auch die Auslieferung bereits verkaufter Modelle des A6 an die Käufer könnte demnächst untersagt werden.
Manipuliert wurde am „AdBlue“-System. Durch das Abregeln der Zufuhr des Harnstoffes, dem „AdBlue“, ist die Funktion des SCR-Katalysator, der im Fahrzeug für die Reinigung von Stickoxiden im Abgas zuständig ist, eingeschränkt oder gänzlich lahmgelegt. So entweichen giftige Gase in hoher Konzentration aus dem Auspuff.
Von RND