Der Lebensmittelhändler Rewe und seine Discounttochter Penny nehmen Eier aus den Niederlanden nach eigenen Angaben vorsorglich aus dem Verkauf. „Sollten Kunden bereits Eier mit der Kennzeichnung NL bei uns gekauft haben, so können sie diese zurückgeben und bekommen den Verkaufspreis erstattet“, erklärte der Leiter des Qualitätsmanagements, Klaus Mayer. Die Rewe-Gruppe kündigte an, Eier aus den Niederlanden erst wieder zu verkaufen, wenn diese nachweislich frei von Fipronil seien.
Die niederländische Lebensmittelaufsichtsbehörde NVWA untersucht nun auch solche Nahrungsmittel auf Spuren von Fipronil, die Eier enthalten wie Mayonnaise, Pasta oder Eis. Die NVWA warnte vor dem Verzehr von belasteten Eiern. In zu hoher Dosis könne das Mittel Leber, Nieren und Schilddrüse schädigen. Die Behörde schränkte aber eine allgemeine Warnung ein, nachdem der Verband der Geflügelzüchter protestiert hatte. Durch die Affäre erlitten die betroffenen Betriebe bereits Verluste in Millionenhöhe, teilte der Verband mit.
Als Ursache gilt das Desinfektionsmittel Dega-16, mit dem Blutläuse bei Geflügel bekämpft werden sollen. Die 180 Betriebe sowie auch mindestens fünf niedersächsische Höfe hatten das Mittel von einem niederländischen Unternehmen in Barneveld bei Amersfoort bezogen.
Mit Fipronil verseuchte Eier sind Angaben von Behörden nicht nur nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen geliefert worden, sondern auch nach Bayern, Hessen und Bremen. Auch Eier aus deutschen Betrieben sind mit Fipronil belastet. So wurde gestern Rückstände des Insektizids in einem Betrieb in der Grafschaft Bentheim in Niedersachsen nachgewiesen.
Von RND/dpa