Damit geht die inzwischen als Etihad Regional am Markt agierende Fluglinie als Verlierer aus dem Konkurrenzkampf mit der Lufthansa-Tochter Swiss hervor. Das „aggressive Verhalten" von Swiss habe sich nachteilig auf die Geschäftstätigkeit von Darwin ausgewirkt, begründete gestern Darwin-Chef Maurizio Merlo den Rückzug. Obwohl die 33-Prozent-Beteiligung von Etihad an Darwin von den Schweizer Behörden noch nicht zugelassen sei, hätten Swiss und Lufthansa die Araber aus dem Markt drängen wollen. Deswegen reichte Darwin bei der Wettbewerbskommission Beschwerde ein.
Tatsächlich hatte Swiss Anfang des Jahres zum Angriff auf den Konkurrenten Darwin geblasen. Die Lufthansa-Tochter kündigte an, mit Beginn des Sommerflugplans auf der Zürich-Strecke ab Leipzig/Halle und Dresden parallel gegen Darwin anfliegen zu wollen. Die beiden Strecken seien Teil einer großangelegten Offensive von insgesamt 22 neuen Strecken. Wobei andere Ziele nur ein oder zweimal pro Woche bedient werden, soll es ab Leipzig und Dresden täglich nach Zürich gehen.
„Wir bedauern die Entscheidung der Airline außerordentlich. Dieser Schritt richtet sich nicht gegen die Standorte Leipzig/Halle und Dresden, sondern basiert auf einer kompletten strategischen Neuausrichtung der Schweizer Fluggesellschaft", reagierte Markus Kopp, Vorstand der Mitteldeutschen Flughafen AG, auf den Darwin-Rückzug. Man wolle sich darum bemühen, schnellstmöglich gleichwertigen Ersatz für die von den Streichungen betroffenen Strecken zu finden. Swiss würde immerhin auf den stark nachgefragten Strecken nach Zürich fliegen und am dortigen Drehkreuz weltweite Anschlüsse bieten, so Kopp weiter.
Anders als Darwin will Swiss keine Flugzeuge in Sachsen stationieren. Die Flieger kommen jeweils aus Zürich und fliegen nach dem Stopp in Sachsen direkt dorthin zurück. Darwin dagegen hat bislang vier Maschinen in Sachsen stationiert.
Für die sächsischen Flughäfen ist die Entscheidung der Darwin-Führung besonders bitter, da die Gesellschaft auch Paris, Amsterdam und Wien angeflogen ist und weiter Ziele (Brüssel und Kopenhagen) ins Programm nehmen wollte.
Andreas Dunte