Die erste von zwei neuen Rettungswachen im Altenburger Land wurde am Freitag in Göllnitz eingeweiht. Betrieben wird sie von der Johanniter-Unfall-Hilfe. Mit ihr wird das Rettungsdienstgesetz umgesetzt, wonach nicht mehr als 14 Minuten vom Absetzen des Notrufs bis zum Eintreffen der Rettungskräfte vor Ort vergehen dürfen. Dass diese Zeit im Landkreis mitunter nicht eingehalten wurde, war ein Hauptgrund für die neue Wache. Sie ist rund um die Uhr an 365 Tagen jeweils mit einem Rettungs- und einem Notfall-Sanitäter beziehungsweise einem Assistenten besetzt. Die Dienstzeiten der Beiden beträgt jeweils 24 Stunden, von 7 bis 7 Uhr, worauf 48 Stunden Ruhe folgen. Die Johanniter stellten dazu neun Fachleute ein und schafften ein neues Einsatzfahrzeug an, das in Göllnitz ständig stationiert ist.
Agrargenossenschaft investiert 150 000 Euro
Die Wache ist in Gebäuden der Agrargenossenschaft Altenburger Land unweit der Eisenberger Landstraße untergebracht, die an die Johanniter vermietet werden. Für den noch nicht ganz abgeschlossenen Um- und Ausbau investierte der landwirtschaftliche Großbetrieb rund 150 000 Euro. Zum Komplex gehören Aufenthalts-, Sozial- und Ruheräume sowie eine Garage. Der Standort in Göllnitz liegt optimal, um jene Gebiete schneller zu erreichen, bei denen es zuvor Probleme gab, und um die Abdeckung des Altenburger Landes mit Rettungskräften insgesamt zu verbessern.
Landrat: Steigende Lebensqualität
„Wenn Menschen in Not geraten, wollen sie schnelle Hilfe haben, vor allem in ländlichen Gebieten“, sagte Landrat Uwe Melzer (CDU). Gerade dort habe es jedoch Probleme mit den gesetzlich vorgeschriebenen Fristen gegeben. Das werde mit der Wache in Göllnitz nun besser. „Damit entsteht ein Stück mehr Lebensqualität“, sagte der Landrat.
„Im Rettungsdienst ist die Qualität das entscheidende Element“, sagte Johanniter-Landeschef Andreas Weigel. Dies funktioniere nicht, wenn man dies mit simplen Ausstattungen, niedrigen Löhnen und auf dem Rücken der Mitarbeiter umsetzen wolle. Und das gelinge schon gar nicht in Zeiten des Fachkräftemangels. Weil die Johanniter bundesweit als einer der besten Arbeitgeber gelten, haben sie keine Probleme damit, gutes Personal zu finden, sagte Weigel.
Auch Wache in Klausa geplant
Neben Göllnitz betreiben die Johanniter eine Rettungswache in Schmölln mit 18 Leuten. Dort werden Rettungsassistenten, Notfall- und Rettungssanitäter ausgebildet.
Die zweite neue Wache befindet sich in Klausa, deren Bau sich witterungsbedingt verzögert. Betrieben wird sie vom Deutschen Roten Kreuz. Die Eröffnung ist für Ende Januar oder Anfang Februar vorgesehen.
Von Jens Rosenkranz