Wer nicht ganz so fit zu Fuß ist, läuft die kleinste Runde, die über einen Kilometer durch den Bad Dübener Kurpark führt. Vor allem Patienten der Mediclin gehören zu den Nutzern. Wer sich mehr zumuten möchte, kann acht Kilometer bis zum Gesundbrunnen unter die Füße nehmen. Start und Zielpunkt ist jeweils die Info-Tafel an der Obermühle. Nicht nur Kurgästen ist diese Art der aktiven Erholung oder von Krankenkassen unterstützten Therapie auf den Terrainkurwegen empfohlen. Speziell entwickelte Laufkarten liegen auch im Heide-Spa-Hotel in den Zimmern als Empfehlung für die Gäste aus, als kleine Motivation gewissermaßen. Und auch die Dübener sind oft gesehen auf diesen Strecken.
In der Kurstadt haben Waldeigentümer und Stadt in den vergangenen Monaten einige Maßnahmen gestartet, um zum einen das Wegenetz instandzusetzen sowie das Drumherum zu verbessern. Michael Seidel, der als Produkt- beziehungsweise Markenmanager gemäß des Kurortentwicklungskonzeptes die Fäden zusammenhält und für die Kommunikation in der Kurstadt sorgt, wertet all das als positives Signal. Passiert sei gerade in dem in der Vergangenheit immer wieder kritisierten Bereich des Gesundbrunnens eine Menge. Einer neuen Bank in diesem Bereich, die die Stadt aufgestellt hat, sind weitere gefolgt. Mittlerweile ladenzehn neue Sitzgelegenheiten entlang der Wege zum Ausruhen ein. Die aus zwei Rohren sprudelnde Quelle, deren eisenhaltiges Wasser den Grund und die Einfassung der Quelle kräftig rotbraun färbt und über Wunderkräfte verfügen soll, „soll im kommenden Jahr zusammen mit dem Naturpark über Leader-Förderung eine zusätzliche Aufwertung als Ausflugsziel erhalten“, so Seidel. Die Terrainkurwege-Wege seien zum einen wichtig für die Qualitätssicherung, zum anderen aber auch im Hinblick auf die für Mitte September anstehende Rezertifizierung als Kurstadt.
Bad Düben kann gerade im Kur- und Erholungsbereich mit seinen großen zusammenhängenden Waldflächen der Dübener Heide im Norden und den großen Agrar- und Wiesenflächen im Süden punkten. Auffallend sind zudem die vielen Gewässer wie der Schleif- und der Hammerbach, die neben der Mulde das Orts- und Landschaftsbild prägen. Die Wanderer finden hier gut ausgestattete und bioklimatisch abwechslungsreiche Voraussetzungen zur Terraintherapie vor. Die klassische Terrainkur gilt als eine spezielle Form der Bewegungstherapie im Moorheilbad, die sich durch leistungsangepasste Belastung, Ganzkörpertraining, Freiluftaufenthalt und Landschaftserleben auszeichnet. Ausgeführt wird sie durch normales beziehungsweise zügiges Gehen. Laut Experten soll sie eine Normalisierung der vegetativen Funktionen des Organismus bewirken, das heißt, das Herzkreislaufsystem arbeite ökonomischer, die Atemtätigkeit werde angeregt, Muskeln, Gelenke und Bänder würden gekräftigt.
Je nach Leistungsanforderung bietet das Terrainkurwegenetz verschiedene Wege an. Unter dem Stichwort Tourismus sind auf der Stadt-Seite Bad Düben die wichtigsten Infos rund um das Thema Wandern zusammengetragen, sagt Seidel. All das ist eine Vielzahl von kleinen Schritten, die das Gesamtprodukt abrunden und zudem Teil der Maßnahmen auf dem Weg zur Qualitätsoffensive und überregionalen Marke Bunte Kurstadt sind.
Von Kathrin Kabelitz