In Rötha stehen die Chancen gut für eine bauliche Entwicklung des Geländes des früheren Schlosses. Der Technische Ausschuss hatte auf seiner Sitzung am Donnerstagabend mehrheitlich keine Einwände gegen den Entwurf des Bebauungsplanes mit dem Titel „Rittergut Rötha“. Nächste Woche soll der Stadtrat den Plan billigen und dessen öffentliche Auslegung beschließen.
Pläne früherer Planer umstritten
Ausgangspunkt für den neuerlichen Versuch, das frühere Schlossgelände baurechtlich zu ordnen, waren Pläne der Projektentwicklungsgesellschaft „Schlossareal Rötha“ für den Bau eines großen Wohngebäudes etwa an der Stelle des früheren Schlosses. Die Entwürfe des Röthaer Architekten Uwe Herrmann und seines Partners Arthur Wilker, die Mitte 2016 erstmals vorgestellt wurden, hatten nicht nur für Zustimmung gesorgt. Unter anderem, weil das Gebäude deutlich größer als die in der Nachbarschaft vorhandenen wäre, empfahl das Landratsamt, den Weg über eine Bebauungsplanung zu gehen.
Einen solchen aufzustellen, das hatte der Stadtrat vor über einem Jahr beschlossen. Wegen zahlreicher Hinweise und Einwände, die nach einer frühen Öffentlichkeitsbeteiligung eingingen, und die umgesetzt werden mussten, liegt der B-Plan erst jetzt als fertiger Entwurf vor.
Städtebauliche Lücke geschlossen
Herrmann, der den Plan erstellt hat, betonte am Donnerstagabend, dass der nicht nur dem Bau des Wohnhauses dient, sondern auch umliegende Flächen einbezieht und damit „eine städtebauliche Heilungsmaßnahme“ sei. Er sichere die Bebauung am ältesten Teil von Rötha und könne helfen einen „städtebaulichen Missstand“ zu beseitigen. Mit der im Plan enthaltenen Schlossallee würde zudem die Erreichbarkeit auch der umliegenden Grundstücke gesichert, betonte der Architekt. Der B-Plan sieht eine Straße mit einem Wendekreisel vor.
Fläche zur Bebauung wurde kleiner
Das Plangebiet ist allerdings gegenüber dem Stand von vor einem Jahr reduziert worden. Auf Hinweis des Landratsamtes habe man sich auf Flächen beschränkt „mit Handlungsbedarf und mit der Chance, dass wirklich etwas passieren kann“, erläuterte Herrmann.
Im Technischen Ausschuss wurde der Entwurf überwiegend positiv aufgenommen. Ursula Reich von der SPD-Fraktion sagte: „Ich würde mich freuen, wenn dort etwas Schönes passieren kann.“ Auch Peter Petters (Fraktion Linke) hieß die Pläne gut.
Kritik am B-Plan wurde so gut wie nicht geäußert. Lediglich Karl-Heinz Pfefferkorn (Fraktion Linke) äußerte seine Ansicht, dass er die 19 Meter, die das zentral stehende Wohnhaus hoch sein darf, für zu viel hält.
Von André Neumann