Durch Schenkungen und Ankäufe wächst die Sammlung des Museums der Stadt Borna zusehends. So hat das Geschichtshaus bereits im ersten Quartal dieses Jahres zahlreiche hochkarätige Neuerwerbungen erhalten, teilte Hans-Robert Scheibe, Pressesprecher der Stadtverwaltung, mit. Erst jüngst bekam das Museum eine Dia-Sammlung des Hobby-Fotografen Wolfgang Enoch. In mehr als tausend Dias hielt er die Transformationsprozesse nach der politischen Wende, die sich im Stadtbild abzeichneten, fotografisch fest.
Daneben konnten – vermittelt über das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig – Urkunden aus dem Rittergut Zöpen angekauft werden. Die Urkunden stammen aus der Zeit vom 16. bis 18. Jahrhundert, teilweise sind sie aus Papier, teilweise aus Pergament und tragen noch Siegel. Finanziert wurde dieser Ankauf über den Geschichtsverein Borna – dem Förderverein des Museums.
Interessant seien die Urkunden in Hinblick auf die Einbindung in die unmittelbare Geschichte des mitteldeutschen Braunkohlenreviers. Zöpen, 1421 ersterwähnt, gehört heute zu Kahnsdorf. Das Fortschreiten des Tagebaus Witznitz II erforderte in den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts zwischen Kahnsdorf und Neukieritzsch eine Verlegung der Pleiße. Die Ortslage Kahnsdorf blieb zwar erhalten, aber die Felder des Ortes wurden vernichtet.
Das Museum werde damit seiner Aufgabe gerecht, Sachzeugen rund um das Thema des Bornaer Braunkohlenreviers zu bewahren, so der Stadtsprecher. Die Originalbelege aus dem Rittergut würden die Möglichkeit bieten, bisherige Aussagen zu bestätigen oder zu korrigieren. Allerdings müssten die Dokumente für ein näheres Studium zunächst gereinigt und digitalisiert werden, um ein Arbeiten im Sinne des Objektschutzes gewährleisten zu können, wird informiert.
Einen weiteren – für das Museum wichtigen – Ankauf stellt eine Sammlung von 127 Karabinier-Porträtfotografien dar. Die Fotos wurden zum Teil durch die Bornaer „Photographischen Anstalten“ von Otto Ochernal, Oscar Weber, Emil Schuffert, Carl Erbss und Georg Volpert angefertigt. In der Sammlung befinden sich auch Mannschaftsbilder und Manöverdarstellungen der Bornaer „Blauen Reiter“. Zum Thema Karabinier-Regiment konnte außerdem noch ein Miniaturkarabinierpallasch aus der Zeit um 1920 angekauft werden.
Weiterhin erhielt das Museum über eine Schenkung vier Hauptbücher der Schule Zedtlitz aus der Zeit von 1863 bis 1911; auch zwei umfängliche Postkartenkonvolute zur Bornaer Stadtgeschichte konnten erworben werden.
Von lvz