Für Linda, 26, und Tom Weise, 27, beginnt am Sonnabend der Ernst des Lebens. Zumindest zwei harte, fröhliche Wochen lang. Dann werden sie als Prinzenpaar den ganzen Stolz des Karneval Clubs Rötha (KCR) repräsentieren. Auch für Lena Scheffel und Florian Dietze (beide 10) eine Herausforderung: Sie geben das Kinderprinzenpaar.
Auf die Krönung hingearbeitet
Linda Weise hat, wenn auch unbewusst, die letzten anderthalb Jahrzehnte auf ihre Krönung hingearbeitet. Denn ihre Karriere im KCR begann als Kinderprinzessin. Nach der Saison stieg sie bei der Mädchentanzgruppe Piccolos ein und wechselte später zu den Sektperlen, den größeren Tänzerinnern. Nun ist sie Prinzessin. „Ja“, gibt die junge Frau lachend zu, „es ist schon eine Ehre. Als Kind hat man die Prinzessin ja immer bewundert.“
Ob Tom Weise damals schon das Röthaer Prinzenpaar bewundert hat, ist nicht überliefert. Karnevalsluft hat aber auch er schon frühzeitig geschnuppert, allerdings in Kitzscher. Dort ist sein Vater seit vielen Jahren Mitglied der Feuerwehr. Und weil die sich von Anfang an am Karnevalsumzug in Kitzscher beteiligte, war Tom auch dabei, meistens mit oben auf dem Umzugswagen.
So vorgeprägt fiel es ihm nicht schwer, seiner Linda, die er seit sechseinhalb Jahren kennt, zu den Faschingsveranstaltungen in Rötha zu folgen. Im vorigen Jahr stieg er dann ganz mit ein, seitdem tanzt er mit großem Vergnügen bei den Männern mit. Somit kann der KCR in dieser seiner 56. Saison wieder einmal ein Prinzenpaar ins Rennen schicken, bei dem beide dem Verein angehören.
Konzentriert auf die Rolle als Prinzenpaar
Die Sektperlen müssen diesmal allerdings auf ihre Linda verzichten. Die will nämlich das Prinzessinnendasein richtig genießen und nicht während der Show aus dem stolzen Kleid ins Tanzkostüm und wieder zurück springen. Prinz Tom hat das bei den beiden Veranstaltungen nach dem Karnevalsauftakt im November noch gemacht, jetzt im Februar setzt aber auch er mit dem Tanzen aus und beschränkt sich ganz aufs regieren.
Auf diese Weise, sagen beide, „können wir das Programm in vollen Zügen genießen und stolz darauf sein, was die Vereinsmitglieder leisten.“ Die jetzt im Übrigen ein komplett anderes Programm mit anderen Kostümen als im November auf die Bühne bringen.
Verzicht üben
Für die Majestäten heißt es jetzt vor allem: Nicht krank werden. Und während und nach der zweiten Veranstaltung nicht zu viel trinken, wie Tom Weise lachend hinzufügt. Denn gleich am nächsten Tag ist nachmittags der Ü-60-Fasching, und da sollten Prinz und Prinzessin wieder klaren Kopfes sein, um das Volk von Rötha zu schützen. Unter anderem vor einer Autobahn, die mitten durch die Stadt gebaut werden soll...
Während dem KCR beim Prinzenpaar also so zu sagen der Volltreffer gelang und ein waschechtes Vereinspaar gekrönt werden konnte, musste nach einem Kinderprinzenpaar außerhalb gesucht werden. Passiert leider immer öfter, sagt Heike Wagner vom KCR, weil es im Verein an Kindern im geeigneten Alter fehle. Lena und Florian gehen an der Grundschule in Rötha in eine Klasse und zeigen sich schon ganz stolz in ihren schicken Kleidern, mit Krone und Kappe. Lena trainiert in einer Tanzgruppe im Kulturhaus in Böhlen.
Durchhaltevermögen gehört dazu
Jetzt heißt es auch für die beiden kleinen Majestäten: Zähne zusammenbeißen und durchhalten, denn auch sie werden bei allen Veranstaltungen und beim großen Umzug am 3. März dabei sein. Und mit Sicherheit viel Spaß haben.
Alle Termine auf einen Blick
Abendveranstaltungen:
Samstag, 16. Februar
Samstag, 23. Februar
Samstag, 2. März
Beginn: jeweils 19.30 Uhr im Volkshaus
Ü-60-Fasching
Sonntag, 24. Februar
Beginn: 16 Uhr im Volkshaus
Karnevalsumzug
Sonntag, 3. März
Beginn: 13.30 Uhr
Von André Neumann