Die Ortsdurchfahrt durch das Muldedorf Löbnitz bleibt weiterhin gesperrt, auch wenn die Arbeiten im Abschnitt 2 a der Staatsstraße 12 gestern planmäßig beendet wurden. Gleichzeitig startete das beauftragte Unternehmen jedoch mit dem Bauabschnitt 2 b in der Dübener Straße. Auf einer Länge von 225 Metern wird die Fahrbahn mitten im Dorf in vollgebundener Bauweise erneuert, das heißt, die Asphaltdecke und die Asphalttragschicht werden direkt auf das Planum, die eben hergestellte Oberfläche, aufgebracht.
Momentan ist das Bauunternehmen dabei, die alte Asphaltschicht mit schwerer Technik abzufräsen, sie zwischenzulagern, um sie dann bei späteren Arbeiten wieder recycelt in den Boden einzubringen. Diese lärmintensive Phase wird nach Auskunft des Unternehmens etwa einen oder zwei Tage andauern. Fast gleichzeitig wird der alte Unterbau der Straße entfernt. „Auch die Gehwege werden rückgebaut“, teilte das Landesamt für Straßenbau und Verkehr mit. Im Tiefbau wird zunächst ein neuer Regenwasserkanal verlegt. Nach deren Fertigstellung und der Unterdruckentwässerung erfolgt ab April der Straßenbau. Vorgesehen sind unter anderem zwei neue Bushaltebuchten und Parkflächen, auch die Gehwege und die Grundstückszufahrten werden erneuert.
Doch auch dann, wenn die Arbeiten dort abgeschlossen sein werden, wird die Ortsdurchfahrt womöglich noch nicht wieder vollständig zur Verfügung stehen. „Es gibt noch einen Bauabschnitt 2 c“, teilte der Löbnitzer Bürgermeister Axel Wohlschläger (CDU) mit. Vorgesehen ist auch noch der Kreuzungsausbau. Wann der allerdings erfolgt, hängt davon ab, wie die Arbeiten im Abschnitt 2 b voranschreiten. „Wenn wir es schaffen, noch vor dem Konzertwochenende With Full Force, ansonsten danach. Zum Festival (1. bis 3. Juli) wird jedenfalls die Kreuzung befahrbar sein“, teilte Wohlschläger mit.
„Im Baubereich einmündende kommunale Straße werden im erforderlichen Umfang an die Erneuerung der S 12 angepasst“, hieß es aus dem Landesamt. In gleicher Form erfolgten die Arbeiten bereits im Abschnitt 2 a, zwischen der Zufahrt am Campingplatz Roitzchjora und der Lindenstraße.
Insgesamt wird die Fahrbahn der S 12 auf einer Länge von 1100 Metern erneuert. Die Kosten belaufen sich auf 940 000 Euro. 630 000 Euro trägt der Freistaat, 310 000 muss die Gemeinde aufbringen. Allerdings wird der Betrag zu 90 Prozent über die Förderung von Straßen- und Brückenbauvorhaben kommunaler Baulastträger gefördert. Die Zufahrten für die Anlieger und für Rettungsfahrzeuge ist während der gesamten Bauphase gewährleistet.
Freigegeben wurde gestern der Abschnitt 2 a für den Verkehr. „Es gab keine Beanstandungen“, teilte Bürgermeister Wohlschläger mit. Damit sind zwar weiter großräumige Umleitungen ausgeschildert, dennoch können Ortskundige von Roitzschjora durchaus Löbnitz über die Lindenstraße und Delitzscher Straße passieren. Spätestens im Sommer soll die Ortsdurchfahrt wieder komplett über die Dübener Straße möglich sein.
Von Ditmar Wohlgemuth