Nicht nur in München wird an der Wiesn gefeiert. Auch in der Loberstadt war Oktoberfest-Stimmung bei Brezeln, Hendl, Dirndl und Lederhosen angesagt. Bis gestern Nachmittag floss das Bier in Strömen und das Team um Oktoberfestmacher Alexander Prior war zufrieden. „Es waren vier tolle Tage. Alles hat gut funktioniert, so dass einer 7. Auflage im nächsten Jahr nichts im Wege steht“, sagte Prior.
Gemeinsam mit seinem Krostitzer Team „Event by friends“ zauberten die Macher richtiges Oktoberfestflair in die Stadt. Dafür sorgte nicht nur das riesige 1000-Mann-Zelt, sondern auch das Programm. Einen besonderen Höhepunkt des Festes stellte der Fassbieranstich durch den Bürgermeister der Stadt, Thorsten Schöne, dar. Für Unterhaltung sorgten nicht nur die Tanzgruppen aus der Stadt, sondern auch der Delitzscher Carnevalsverein, DJ und Moderator Rainer Lutze, die Stadtmusikanten und „Die Wilden aus Bayern“.
„Das Zelt war abends meist komplett voll. Keiner passte da mehr rein. Alle haben zu der Musik getanzt“, freute sich Prior. Extra aus Leipzig waren Gerd und Maria Wild angereist. Die Eheleute sind waschechte Oktoberfestfans und waren dieses Jahr auch schon in München auf der Wiesn unterwegs. „Delitzsch muss sich gar nicht verstecken. Zwar ist in München etwas mehr Rummel und Buden ringsherum, aber dafür sind die Preise hier unschlagbar“, sagten die Messestädter.
Spezialitäten aus Thüringen und eine Hüpfburg
Wolkig zeigte sich der Himmel am Tag der deutschen Einheit in Lindenhayn. Das Wetter hielt die Menschen jedoch nicht davon ab, den 16. Bauernmarkt im Schönwölkauer Ortsteil zu besuchen. Hunderte flanierten die Meile mit den Verkaufsständen auf und ab. Ob mediterrane Spezialitäten oder thüringische Salami, Flammlachs, Pilzpfanne oder Wildbratwurst: Besonders für das leibliche Wohl war gesorgt. Anbieter und Direktvermarkter aus der Region waren vor Ort. Daneben gab es Stände mit Handgeklöppeltem, mit Hausschuhen oder auch Murmeltierbalsam oder Schmink- und Tombola-Aktionen sowie eine Hüpfburg für das ganz junge Publikum. Gerade die vielen Highlights für Kinder seien ihr ein Anliegen, sagte Bianca Sprechert, die für den Lindenhayner Heimatverein den Bauernmarkt mit organisierte.
So konnten die Kleinsten sich auf einem Traktorsitz mit 300 PS um die Kurven lenken lassen. Oder sie setzten sich selbst ans Steuer und versuchten, mit einem Mini-Autoscooter nicht von der Bahn abzugeraten. „Wir wollen kein Geld von den Eltern und Kindern nehmen. Wir versuchen alles kostenlos anzubieten“, sagte Sprechert.
Zufrieden zeigte sie sich auch über die Disco, die am Samstag dem Erntedankgottesdienst am Sonntag und Bauernmarkt vorausgegangen war. Mit zirka 200 Gästen im beheizten Zelt war auch dieses gut besucht. Im Zelt gab es gestern regen Zulauf: Neben der ortseigenen Schalmeienkapelle Lindenhayn spielten dort auch die Musiker aus Großwig und Gefell. Daneben wurde die große Bühne auch den Kindern des SV Naundorf und der SiTas vom Hort am Delitzscher Rosengarten geöffnet.
Von Steffen Brost und Manuel Niemann