Die Ausbildung zum Gruppenführer habe er absolviert, als Günter Niemz Wehrleiter in Leisnig war. Ihn bezeichnet er als seinen Mentor. 1992 folgt er ihm ins Amt als Feuerwehrchef. In die Wehrleitung eingestiegen war Starke bereits 1989, als stellvertretender Wehrleiter, verantwortlich für Einsatz, Aus- und Weiterbildung. Neu war ihm diese Verantwortung zu dem Zeitpunkt nicht: Im Elektromotorenwerk Hartha hatte der studierte Elektrotechniker von 1984 bis 1990 die Komandostellenleitung der Betriebsfeuerwehr. Auf die Frage, welche Eigenschaften für einen Feuerwehrmann absolute Priorität haben, gibt Starke drei Antworten: „Er muss Kameradschaft pflegen, Kollektivgeist mitbringen und praktisch veranlagt sein. Sonst wird das nichts.“ In der Hinsicht habe er seine Zweifel, ob aus einer Gesellschaft mit den gegenwärtigen Prämissen Feuerwehrnachwuchs in ausreichender Zahl kommen kann. Und: Alleine mit einem PC und mit einer App habe noch keiner ein Feuer aus bekommen. Bernd Starke ist bekannt dafür, kritische Äußerungen nicht hinterm Berg zu halten – ohne als Nörgler zu gelten. Vom Landratsamt wünscht er sich beispielsweise mehr Nachdruck im Ringen um Fördermittel für die Feuerwehr. Faktisch seien die Mittel zuletzt gekürzt geworden. Anlässlich seines 60. Geburtstages denkt Starke schon mal darüber nach, sein Amt zur Verfügung zu stellen für jemanden, der es nach ihm übernimmt. „Was wir jetzt erreicht haben, würde ich gern in verantwortungsvolle Hände legen“, sagt er. Was er auf eine einsame Insel mitnehmen würde, hat er sich auch schon überlegt. Und irgendwie lässt seine Antwort auf sein Lebensmotto schließen: „Eine Handvoll ausgewählter Leute, die praktisch genug veranlagt sind, um mit einfachen Mitteln durchs Leben zu kommen.“
Von Steffi Robak