Der letzte Bauabschnitt für die Sanierung der Greifendorfer Kirche ist eingeläutet. Für die projektierte Erneuerung des Steinplatten-Bodens und endgültige Verputzung der Wände in Kirchenschiff und Treppenaufgängen sollten in diesen Tagen die Aufträge an die Firmen vergeben werden.
Im Jahr 2008 war das Projekt Kirchensanierung mit Erteilung der Baugenehmigung gestartet worden. Es folgten etappenweise die äußere Ausgrabung der Fundamente zur Trockenlegung und Mauerabdichtung, bis 2010 die teilweise Erneuerung des Dachstuhls und der Deckenbalken einschließlich Schädlingsbekämpfung und Fensteraustausch. Vor drei Jahren wurde vor allem die Deckenmalerei restauriert, aber auch Malerarbeiten und Vergoldungen von den Treppenaufgängen bis zu Säulen und Kanzel vorgenommen. Der bis dato marode Putz wurde durch einen sogenannten Opferputz, der schädliche Salze im Mauerwerk absorbiert, vorübergehend ersetzt. Ein „Stolperstein“ aber blieb: Die aus Hilbersdorfer Porphyr und Sandstein bestehenden Bodenplatten auf rund 220 Quadratmetern Fläche im Kirchenschiff zwischen den Sitzreihen als auch im Altarraum sind in desolatem Zustand. Steinmetzarbeiten mit Rochlitzer Porphyr und die Verlegung von Bodenplatten aus Cottaer Sandstein sollen nun beginnen. Kirchenvorstands-Vorsitzender Gunter Bieber (56) rechnet noch in diesem Monat mit dem Start der Arbeiten. Darüber hinaus müssen noch der Endputz der Wände aufgebracht sowie Elektrik und Beleuchtung erneuert werden. Die bisherigen Industriehallen-Lampen werden dabei durch Messingleuchten unter der Empore und an den Wänden ersetzt. Die angedachte Installation von effektvolleren Strahlern hatte der Denkmalschutz abgelehnt. Zum diesjährigen Erntedankfest in Greifendorf im September – im Schwesternkirchenverband Marbach mit Etzdorf und Gleisberg feiert jedes Gotteshaus zeitversetzt – soll alles fertig sein. Seit Herbst 2013 hatte es beim Bau Stillstand gegeben. „Die großen Pausen zwischen den einzelnen Abschnitten machten uns mürbe“, sagt Bieber. Das habe an der Finanzierung gelegen.
Zum Teil waren die Arbeiten über ein EU-Programm, die Deckenbemalung durch Landeskirche und Denkmalschutzbehörde des Landkreises gefördert worden. Auf 437 000 Euro Kosten war das Gesamtvorhaben 2008 beziffert worden.
Die Kirche mit der weithin sichtbaren Turmspitze soll laut Bieber auch von außen aufgewertet werden: „Es wäre schön, wenn sie statt mit fleckigem Putz und abbröckelnder Farbe auch äußerlich wieder zum schönen Farbtupfer in der Landschaft würde.“
Von Ralph Hergödt