In der Stadt fehlen zum Teil große Wohnungen für junge Familien. Beim Bauvorhaben der Waldheimer Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft (WBV) an der Bahnhofstraße 17 geht es aber vorrangig darum, das Gebäude zu sichern. „Wir machen jetzt das Dach, weil es rein regnet. Wenn wir zu einem späteren Zeitpunkt das Haus weiter sanieren, brauchen wir uns dann nicht um verfaultes Gebälk kümmern“, stellt Ina Pugell, Geschäftsführerin der WBV mbH, klar. Wie es mit dem weiteren Ausbau der Bahnhofstraße 17 weitergeht, kann sie derzeit noch nicht sagen. Priorität hat erstmal das Dach.
Haus ist Schlüsselobjekt
Die WBV investiert rund 45 000 Euro. Weil das Haus im Fördergebiet des Programmes „Stadtumbau Ost – Aufwertung“ liegt, bekommt sie für das Bauvorhaben knapp 18 000 Euro Zuschuss – rund 12 000 Euro von Bund und Land sowie etwa 6000 Euro von der Stadt. Das beschlossen die Waldheimer Stadträte auf ihrer jüngsten Sitzung. Die Förderquote beträgt 40 Prozent. Das ließ Kathrin Schneider (CDU) aufhorchen und nachfragen: „Bei einem Haus in der Niederstadt gab es nur 30 Prozent. Wie verträgt sich das mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz?“ Christian Voigt vom Bauamt der Stadtverwaltung Waldheim erläuterte: „Die Bahnhofstraße ist ein Schlüsselobjekt im Gründerzeitviertel. Ohne das Haus in der Niederstadt abwerten zu wollen, es hat keine Leitfunktion.“
Kathrin Schneider bedankte sich für diese Auskunft. „Wir dürfen nicht den Verdacht aussetzen, dass wir ein Gebäude der stadteigenen WBV gegenüber privaten Häusern bevorzugen. Insofern war es gut, dass Sie es noch mal erläutert haben“, nannte sie den Grund für ihre Nachfrage. Bauamtsleiter Michael Wittig verdeutlichte, wie wichtig die Bahnhofstraße für das Stadtbild ist. „Uns liegt sehr am Herzen, dass dort eine weitere Stadtentwicklung vollzogen werden kann“, warb er im Stadtrat für Zustimmung. Die Entscheidung fiel schließlich mit 14-Ja-Stimmen, einer Enthaltung und einer Gegenstimme für die Bahnhofstraße 17.
Nachfrage nach großen Wohnungen
Einen Mangen an großen Wohnungen im Bestand der WBV kann deren Geschäftsführerin Ina Pugell teilweise bestätigen. „Wir haben eine größere Nachfrage nach solchen Wohnungen, als es tatsächlich gibt“, sagt sie. Die WBV konnte in solchen Fällen schon Abhilfe schaffen, indem sie Wohnungen vergrößerte und zum Beispiel auch Maisonette-Wohnungen geschaffen hat. Aktuell sei da aber nichts in Arbeit, sagt Ina Pugell.
Von Dirk Wurzel