So jedenfalls wurde es in der jüngsten Kiebitzer Ortschaftsratssitzung diskutiert. Johannes Steiger, Mitglied des Ortsrates, betonte: "Wenn die Dorf-Kastanie wegkommen soll, gibt es bestimmt ein Bürgerbegehren." Auf das Gerücht sei im Dorf bereits mit Unmut reagiert worden. Viele alteingesessene Kiebitzer würden Lebensereignisse mit dem Baum verbinden.
Die Kiebitzerin Petra Häling erklärte: "Die darf nicht weg. Dort holen die Kinder immer Kastanien zum Basteln." Ortsrätin Annett Dinor versuchte zu beschwichtigen: "Die Straße wird jetzt angefasst und dann nie wieder. Es ist gut, dass sie ausgebaut wird. Wir brauchen die Fördermittel. Zudem sind Ersatzpflanzungen eingeplant."
Der Ausbau der Dorfstraße war jüngst auch Thema im Ostrauer Gemeinderat. Bürgermeister Dirk Schilling (CDU) erklärte, dass die Planungen (Vorentwurf) laufen und man teilweise zum Erwerb von Grundflächen angehalten sei, um die 3,50-Meter-Breite der Straße zu gewährleisten. Zudem soll die Ortsdurchfahrt von einem 1,5 Meter breiten Fußweg flankiert werden. Scheinbar sei in diesem Zusammenhang auch die Erneuerung der Kirchenmauer erforderlich. An Stellen mit Erdkellern und Hängen müsse darüber hinaus über ein Abfangen des Geländes nachgedacht werden. Man sei deshalb mit Anwohnern und dem Ortschaftsrat im Gespräch, so der Ostrauer Gemeindechef weiter.
Momentan ist das Bauvorhaben in der weiteren Vorbereitung. Derzeit laufen Vermessungsarbeiten in Kiebitz. Das Landratsamt (LRA) Mittelsachsen beauftragte diese Katastervermessung. Ziel: Die zum jetzigen Zeitpunkt bestehenden Flurstücksgrenzen entlang der Straße rechnerisch zu bestimmen beziehungsweise durch Aufmessung zu sichern. Vom LRA wurde das Vermessungsbüro Uwe Petschinka aus Döbeln mit dieser Aufgabe betraut.
Natasha Allner