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Nach Döbeln-Ost an die Meißener Straße zu gehen, reicht völlig aus, um zu beobachten, wie sich Menschen bei dem Werfspiel mühen. Und selbst mitzumachen, ist natürlich auch erlaubt.
Gestern eröffnete in Döbeln ein Sportplatz, "der in Mittelsachsen einzigartig ist", wie Volker Dietzmann, Präsident des Kreissportbundes (KSB), sagte. Eine weitere Boccia-Anlage neben der neuen in Döbeln kennt Volker Dietzmann jedenfalls nicht im Landkreis Mittelsachsen. Das ist aber noch nicht alles, was der neue Mehrgenerationen-Sportplatz bietet. An unterschiedlichen Trimm-Dich-Geräten können sich Nutzer üben. Diese Geräte bestehen aus Edelstahl und sind damit wetterfest. Das sind auch die großen Kunststoff-Figuren der Freiluftvariante des Schachs, denn der Mehrgenerationen-Sportplatz bietet nicht nur genügend Möglichkeiten, den Körper zu trainieren. "Uns war sehr daran gelegen, die Anlage parkähnlich zu gestalten", sagt Architekt Silvio Ahner, der den Sportplatz entworfen und den Bau beaufsichtigt hat. Der dauerte nur vier Monate. "Ich hatte anfangs meine Zweifel, ob man das schaffen kann. Aber die Döbelner verblüffen mich immer wieder", so KSB-Präsident Dietzmann zur Eröffnung.
Vier Monate Bauzeit - in den Köpfen war das Projekt schon länger präsent. Vor zehn Jahren schlossen die Wohnungsgesellschaft Fortschritt und der Döbelner SC einen Kooperationsvertrag, um den Breitensport zu fördern. Daran erinnerte DSC-Präsident Ronald Kühne gestern. Und WGF-Vorstand Stefan Viehrig gab zum Besten, das mit seinem Leitungsjob bei der Genossenschaft auch eine Mitgliedschaft im DSC verbunden war. "Weshalb, das war mir damals nicht so klar", sagte er. Nun gehört der neue Mehrgenerationen-Sportplatz zur Unternehmehmens-philosophie, neben modernen Wohnungen auch ein attraktives Umfeld anzubieten und das Ehrenamt zu stärken. Über 400 WGF-Mieter sind in den Sportgruppen der Genossenschaft organisiert, verdeutlicht Stefan Viehrig den Stellenwert des Sports innerhalb der WGF.
Döbelns Baudezernent Thomas Hanns kann sich noch gut an die Unterzeichnung der Verträge zum Abriss eines Wohnblockes erinnern, der bis 2007 auf dem Platz des jetzigen Mehrgenerationen-Sportplatzes stand. "Das Förderprogramm Stadtumbau Ost sollte die Lebensqualität in den Städten erhöhen und verbessern." Das tut der Mehrgenerationen-Sportplatz nun ohne Frage. Aber um ihn bauen zu können, mussten WGF, DSC und Stadt erneut in die Spur gehen und Fördergeld auftreiben. 124 000 Euro kostet die Anlage. Knapp die Hälfte des Geldes kommt von der Sächsischen Aufbaubank. 33 000 Euro steuert der Landkreis Mittelsachsen bei, 19 000 Euro kommen vom Verein und 10 000 Euro gibt die Stadt dazu. "Das ist gut angelegtes Geld für das Wohngebiet", sagte Vizelandrat Dr. Lothar Beier.
Elke Makk, WGF-Mitarbeiterin und Sportkoordinatorin wird nun jedenfalls noch ein bisschen mehr zu tun haben. "Wir müssen einen Plan aufstellen und sehen, wie wir die Gruppen einordnen", sagt sie. Und betont, dass natürlich alle Döbelner die neue Anlage nutzen können. Auch zum Boccia. © Kommentar
Dirk Wurzel