Geschichte, konkret die des Dreißigjährigen Krieges in der Region Eilenburg, muss kein trockener Stoff sein. Das haben Anna (10), Franz (8) und Nils (9) bei der ersten Kinderführung durch die Sonderausstellung im Stadtmuseum erfahren. Mit Museumspädagogin Franziska Trump gingen sie auf die einstündige Entdeckertour.
Hölzernes Deckengemälde
In der ersten Etage des Museums betrachteten die Kinder das hölzerne Deckengemälde, das wahrscheinlich um 1640 kurz vor Ende des Dreißigjährigen Krieges entstanden war. Damals war das Haus ein Gasthof und jeder, der Rang und Namen hatte, stieg hier ab. Kurfürst Georg nächtigte sogar hier. Das Gemälde, vor Jahren unter einer Stuckdecke gefunden, gebe immer noch Rätsel auf und es sei einzigartig in Sachsen. Dann hieß es Treppensteigen. Vor einem Gemälde wurde gestoppt und Franziska Trump erzählte, wie es zum Krieg kam und warum der Schwedenkönig Gustav Adolf im November 1632 in Eilenburg im einstigen Roten Hirsch aufgebahrt wurde.
Eilenburg war eine reiche Stadt
Eilenburg sei vor diesem Krieg durch das viele hier gebraute Bier und das vorhandene Vieh in der Umgebung eine sehr wohlhabende Stadt gewesen. Reichtum, den man von den Menschen in der Kriegszeit erpresste. Die Museumspädagogin erzählte auch von mutigen Menschen in Eilenburg, wie etwa Martin Rinckart, die sich Plünderern entgegen stellten und Schlimmeres verhinderten, gar die Stadt retteten. Gewürfelt wurde, nicht wie damals ums Leben, sondern wer für Minuten Bauer oder Bürger bei der Führung sein durfte. Rätsel mussten gelöst werden und immer wieder durften die Kinder Fragen stellen. So blieb es stets unterhaltsam und spannend. Schade jedoch, dass nur drei Kinder aus Plauen und Doberschütz daran teilnahmen. Nächste Führung: 11. Juli um 14 Uhr.
Von Bärbel Schumann