Vor 60 Jahren drückten sie gemeinsam die Schulbank. Schrieben schon damals eine Abiturprüfung, die es in sich hatte. Danach verstreuten sich die einstigen Teenies in alle Himmelsrichtungen. In regelmäßigen Abständen gelingt es, die Mitschüler zusammenzuholen, um sich an jene Schul -und Jugendtage zu erinnern. In diesem Jahr luden Manfred Koch und Werner Reiche nicht zu irgendeinem Klassentreffen ein, sondern zu einem Diamantenen. 60 Jahre sind seit der Prüfung vergangen. Im Gartenlokal zur Schlossaue kamen 20 Ehemalige zu einem gemütlichen Beisammensein zusammen. Bei Kaffee, Kuchen und nach einem Besuch im Eilenburger Stadt- Museum ließen die Senioren die Zeit Revue passieren.
Organisator Manfred Koch begrüßte die Gäste an der Kaffeetafel und freute über das zahlreiche Erscheinen der Eingeladenen „Wir merken natürlich, dass der Kreis kleiner wird, das ist völlig normal und das wird auch so bleiben.“ Dabei nennt er auch die inzwischen Verstorbenen. Auch das gehört an so einem Nachmittag sehr wohl dazu.
Besondere Freude bereitet den einstigen Klassenkameraden, dass sich noch drei Lehrer guter Gesundheit erfreuen. Einer von ihnen ist Hans Kruppa der Anfang der 1950er-Jahre das Fach Mathematik und Physik am Eilenburger Gymnasium unterrichtete. „Ich bin extra hier in Eilenburg geblieben, um an solchen Gelegenheiten teilzunehmen“, scherzte der 87-jährige Mann.
Regelmäßig trafen sich seit geraumer Zeit die rüstigen Senioren, um sich gemeinsam zu erinnern. Beispielsweise an den Abiturientenball in der damaligen Stadthalle. „Welches Kleid ich damals trug, dass weiß ich heute nicht mehr, aber dass ich mit meinem Lehrer zum Ball getanzt habe, daran kann ich mich heute noch gut erinnern“, schwärmt Erika Eschner. Und auch der Schulweg, den sie damals täglich zurücklegte, ist ihr noch gut in Erinnerung geblieben. „Ich musste mit dem Zug von Bad Schmiedeberg nach Eilenburg fahren und manchmal habe ich nach langen Veranstaltungen bei einer Freundin übernachtet.“ Alfred Neumann sitzt Kernphysiker Professor Horst Bruchertseifer gegenüber und erzählt: „Horst war der Beste in unserer Klasse, dann kam eine Weile nichts und dann wir.“
Die schönen gemeinsamen Stunden wurden bei einem Rundgang durch das Hohenprießnitzer Schloss, einer Muldeüberfahrt und einem gemeinsamen Mittagessen fortgesetzt. Auf das nächste Treffen in zwei Jahren freuen sich die Frauen und Männer auf jeden Fall jetzt schon.
Von Anke Herold