Das ebenso wie das Nachbardorf 1340 erstmals als "Bilicz" (niedrig gelegenes Land) erwähnte Behlitz könnte als "feuchte Wiese" oder "heller, lichter Ort" mit vielen Birken gedeutet werden.
Nach einer bewegten Geschichte gibt es heute in Pressen und Behlitz klassische Bauernhöfe zwar kaum noch. Aber auf modern umgebaute Ställe und Scheunen und viele neue Eigenheime passen die Attribute hell und licht nach wie vor. "Unsere sympathischen und reizvollen Orte sind mit so mancher Besonderheit geblieben, was uns hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lässt und den Anlass liefert, den Jahrestag zu würdigen", so Roswitha Feustel vom Ortschaftsrat. Lothar Hennig vom Heimatverein pflichtet ihr bei.
Das Programm der beiden Gastgeber startet am Freitag, dem 26. Juni, um 19 Uhr mit einem Laternen- und Fackelumzug von Behlitz nach Pressen mit anschließendem Lagerfeuer auf dem Sportplatz. Dort werden Knüppelkuchen gebacken, bei Disco mit Kulturprogramm erwartet die Gäste ein bunter Abend. Tags darauf sind ab 13 Uhr der Festgottesdienst mit der Krostitzer Chorgemeinschaft und ab 14 Uhr der Festumzug vom Behlitzer Teich zum Pressener Sportplatz mit zirka 20 Bildern die Höhepunkte des Wochenendes. Ab 15 Uhr gibt es hier wiederum einen kurzweiligen Kulturnachmittag und ab 20 Uhr im Festzelt Unterhaltung mit "Bettina und die Golden Boys", worauf gegen 23 Uhr ein Feuerwerk noch eins drauf setzt.
Am Sonntag, dem 28. Juni, messen ab 10 Uhr die Feuerwehrkameraden die Kräfte, laden zu Frühschoppen und zu einem Blick in die Umgebung von der Drehleiter ein. Auch Schausteller, eine Fotoschau, die Hüpfburg, Kutschfahrten und Kinderbasteltische bereichern das Fest auf dem Sportplatz Pressen.
Rund 215 Einwohner zählt das Dorf Pressen heute, 1938 waren es 297, im Jahr 1821 über 100 weniger. In Behlitz blieb die Einwohnerzahl in der Größenordnung von zirka 180 seit 1938 relativ stabil. 1814 lebten hier nur 87 Personen. Im Zuge der jüngeren Entwicklung mit neuen Straßen und Wegen, Spielplätzen, Straßenbeleuchtung und Abwasseranschluss erkennen die Jubilare zudem das Engagement des Ortschaftsrates und der Stadtverwaltung an.
Aus der Leipziger Volkszeitung vom 20.06.2015
Karin Rieck