Der Zustand des Gewerbegebietes Sprotta-Paschwitz ärgert die Bürger. So kritisierte Falko Linke in der jüngsten Gemeinderatssitzung, dass nicht nur die Gehwege so zugewachsen sind, dass sie nicht mehr benutzbar sind, sondern verwies zudem auf offene und gefährliche Gullydeckel. Auch die Jugendfeuerwehr von Sprotta, so wurde am Rande erwähnt, habe sich aus Sicherheitsgründen bereits aus dem Gebiet zurückgezogen und trainiere dort nicht mehr.
Die LVZ schaute sich
Ganz so wollte das die Verwaltung nicht stehen lassen. Über 20 Gullydeckel habe man bereits neu abdecken lassen. Bauamtsleiter Claus Heinrichsen informierte zudem, dass die Fußwegpflege vor allem eine Frage der Kosten sei. Und Gehwege in einem Gewerbegebiet, in dem vor allem Strom erzeugt wird, und damit kaum Verkehr habe, hätten nun mal keine Priorität.
Die LVZ schaute sich vor Ort um. Der Rad- und Fußweg, der von Sprotta-Siedlung kommend zunächst parallel zur Bundesstraße an den Solarflächen vorbei führt, lässt sich gut benutzen. Doch spätestens beim Abbiegen ins Gewerbegebiet selbst ist damit Schluss. In der Tat sind die Gehwege zumindest stellenweise so überwuchert, dass sie kaum mehr als solche auszumachen sind.
Zwei Gullys ohne Deckel
Radfahrerende Kinder und Fußgänger müssen definitiv auf die Straße ausweichen. Da es aber kaum Verkehr gibt, an sich kein Problem. Doch fehlen Gullydeckel? Bei der LVZ-Recherche vor Ort waren jedenfalls keine offenen Schächte auszumachen. Allerdings fehlten zumindest bei zwei der viereckigen Straßeneinläufe die Abdeckungen, bei einem davon war die provisorische Holzabdeckung eingebrochen. Bürgermeister Roland Märtz (CDU) damit konfrontiert: „Wir werden hier so schnell es geht mit Hilfe viereckiger Betonwürfel Abhilfe schaffen.“
In Sachen Gehwegepflege bleibt es aber bei der Aussage im Gemeinderat. Die Gemeinde könne dies mit dem ihr zur Verfügung stehenden Personal einfach nicht stemmen. Das gilt auch, obwohl es in Sachen Gewerbegebiet erst vor wenigen Wochen eine positive Nachricht gab. Sie betraf eine im Raum stehende millionenteure Forderung nach Rückzahlung von Fördermitteln, die nun vom Tisch ist.
Von Ilka Fischer