Der Eilenburger Karl-Heinz Splieth kämpft seit Jahren um einen glatten Straßenbelag in der Rödgener Straße. Nun sieht er an der Bergstraße, wo neuer Asphalt aufs alte Pflaster aufgetragen wurde und wird: Es müsste doch funktionieren, den Asphalt bis aufs alte Pflaster abzufräsen und eine neue Asphaltschicht aufzubringen. „Im Röhrenweg, an der Friedrichshöhe ging das doch auch“, so der Rentner.
Flickschusterei
Aber gab es nicht bereits vor knapp vier Jahren eine solche Erneuerung des Fahrbahnbelags? „Das war damals Flickerei, wurde nicht fachkompetent ausgeführt. Da kamen nur wenige Zentimeter drüber, aber die Schicht muss schon stärker sein. Die alte Schwarzdecke wurde in der Bergstraße bis auf das darunterliegende Grosspflaster abgefräst, die plane Strassenfläche wurde mit einem Haftgrund ausgeglichen, angespritzt und nun wird der neue Schwarzdeckenbelag aufgebracht. Genauso kann mit der Rödgener Straße verfahren werden. Das hält bestimmt zehn Jahre und länger“, beharrt Splieth. Dies habe er für die Rödgener Straße schon mehrmals so angeregt. „Damit wäre auch kein grundhafter Ausbau nötig, an dem die Anlieger beteiligt werden, und trotzdem ein normaler Zustand erreicht“, zieht er das Fazit.
Doch auch das Park-Regime in der Rödgener Straße stößt bei ihm auf Kritik: „Man muss sich mal an der Rödgener Straße hinstellen und die Fahrzeuge zählen, die dort zum Beispiel stündlich die Straße in beiden Richtungen von der Gärtnerei Krieger/Fuchs bis zum Kreisverkehr Hallesche Straße/ Lehmberg passieren. Pkw, Lkw aller Größen, Busse, dazu der einseitige ruhende Verkehr. In den Rushhour-Zeiten ist nur mit gegenseitigem Zuwinken der Fahrzeuge untereinander durchzukommen“, beschreibt er das Szenario.
Reaktion der Stadt
Die Stadtverwaltung betrachtet weder den einen noch den anderen Fakt als Grund, etwas zu ändern: „Die Anlieger sehen das bestimmt anders“, vermutet Heiko Leihe, Leiter des Bereichs Öffentlichkeitsarbeit. Diese wollten, dass ihre Autos in der Nähe parken können und würden dafür durchaus in Kauf nehmen, dass der Verkehr damit ausgebremst und Raserei vorgebeugt werde. Zudem seien sie nicht an einem grundhaften Ausbau interessiert, für den sie bezahlen müssten. Und so schlimm sei das Fahren dort auch wieder nicht. Leihe: „Es sind an sich akzeptable Behinderungen, die dort auftreten.“
Von Heike Liesaus