"Aufwiederlächeln!" hat der Zeichner seine Cartoon-Schau überschrieben, die bis nach dem Sommer in der Geithainer Stadtbibliothek zu sehen ist. Ein Titel gleich künstlerisches Programm gleich persönliche Weltsicht. 1946 in Freital geboren, in Dresden studiert, in Chemnitz zu Hause, ist Bach seit dreieinhalb Jahrzehnten freischaffend. Nicht nur Lesern des "Eulenspiegels" ist seine Handschrift ein Begriff. Auf zahlreichen Ausstellungen fand er auch international Anerkennung, die mit Preisen honoriert wurde.
"Er kann den Humor nicht abstellen. Der sprudelt aus ihm heraus", zitiert Ausstellungsmacherin Ramona Kratz den Künstler, der zur Vernissage zugegen war. Die Geithainer Ausstellungsfläche erlaubt nur einen bescheidenen Einblick in Bachs Schaffen, macht deshalb neugierig auf mehr. Ein Bedürfnis, das etwa die Sammlung "Satiricum" in Greiz, der der Künstler kürzlich mehr als 1000 Blätter zu treuen Händen überließ, durchaus befriedigen kann. Nicht nur in Geithain kommt Bach tierisch daher. Seine Kreation des Struwelköters begrüßt den Besucher, sobald er die Bibliothek betritt. Von dem ist es nicht weit zu merkwürdigen fliegenden Fischen und zu Instrumenten, die, für die Musik gemacht, sich zweifellos auch anders (un-)sinnreich verwenden lassen.
Bachs Blätter, lebhafter Nonsens und ergreifende Poesie, weiten dem Stammleser so bildhaft wie vergnüglich den Blick - und wer einen Bach zumindest tageweise mit nach Hause nehmen möchte: Den "Eulenspiegel" gibt es hier zur Ausleihe.
Aus der Leipziger Volkszeitung vom 11.06.2015
Ekkehard Schulreich