Der Fußweg entlang der Bundesstraße 107 im Grimmaer Ortsteil Großbothen, der einige Gefahrenstellen in sich birgt, bleibt ein Thema im Stadtrat. Nachdem Johannes Heine (Freie Wähler) schon im Januar auf den Missstand aufmerksam gemacht hatte, ließ Hans-Jörg Dossin (Bürger für Grimma) zur jüngsten Stadtratssitzung sogar Fotos an die Wand werfen, um die Notwendigkeit des Handelns zu dokumentieren. Die Wurzeln der alten Straßenbäume haben die Pflastersteine gehoben, so dass nicht nur Stolperfallen entstanden sind. Gerade Kita-Erzieherinnen oder Mütter haben Mühe, die Kinderwagen über den Weg zu bugsieren. „Es ist eine Qual für die Kindergärternerinnen mit den großen Wagen“, so Dossin. Gefährdet seien auch die Radfahrer, die den Fußweg der viel befahrenen Bundesstraße vorziehen.
Im Technischen Ausschuss im Januar hatte Tiefbauamtsleiter Dirk Hahmann noch ins Kalkül gezogen, eventuell einige Bäume zu fällen. Doch danach war Kritik aus der Bevölkerung aufgekommen. „Ein Fällen kommt nicht in Frage“, schwenkte er inzwischen um. Dafür gebe es keine Akzeptanz. Vielmehr sei nun geplant, Pflastersteine herauszunehmen und die Flächen mit einem Mineralgemisch auszugleichen.
Ortsvorsteher Manfred Herms erinnerte daran, das es bei der Erneuerung der B 107 im Jahr 1991 das Bekenntnis der Großbothener gab, die Allee als grünes Tor zu erhalten. Im Laufe der Jahre seien nun die Bäume und Wurzeln gewachsen, im Konflikt zum Fußweg. Das Mineralgemisch sei ein Kompromiss zum Erhalt der Bäume und der Wiederherstellung der Nutzbarkeit des Weges. Stadtrat Heine, der den Stein ins Rollen gebracht hatte, ist zwar nach wie vor der Meinung, „dass dort der ein oder andere Baum fehl am Platze ist“. Doch wenn die Bevölkerung dahinter stehe, „soll es so sein“.
Die Reparatur soll im Frühjahr über die Bühne gehen. Ein genauer Zeitpunkt steht laut Amtsleiter Hahmann noch nicht fest. Vermutlich müsse an drei bis vier Bäumen und auch an ehemaligen Baumstandorten Hand angelegt werden. Mit einer Firma habe man sich den Zustand vor Ort bereits angeschaut. Die Stadt bezahlt die Arbeiten aus ihrem Etat zur Straßenunterhaltung.
Von Frank Prenzel