Im „Musikcafé zum Frauentag“, zu dem der Kösserner Jagdhaus-Verein alljährlich die Vertreterinnen des vermeintlich schwachen Geschlechts rund um den 8. März in das altehrwürdige Barockkleinod vor den Toren Grimmas einlädt, wurde an den beiden vergangenen Tagen an ein besonderes Jubiläum gedacht. Vor 100 Jahren nämlich, erinnerte Vereinsmitarbeiterin Siri Köppchen vor dem Beginn des Programm, wurde in Deutschland das Frauenwahlrecht beschlossen, im Jahr darauf fand mit der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung die erste reichsweite deutsche Wahl statt, bei der Frauen das aktive und passive Wahlrecht zugestanden wurde. „Und jetzt rangiert Deutschland hinsichtlich der im Parlament vertretenen Frauen weltweit lediglich auf Rang 45“, verriet die Kulturverantwortliche, um alsdann die Bühne für Krisztin und Konstantin Nazarov freizugeben.
Der in Kasachstan geborene und in Moldawien und der Ukraine aufgewachsene Nazarov lieferte im großen Jagdhaus-Saal an der Seite seiner Partnerin Krisztin alias der Entertainerin Chantale ein Musikkabarett der unterhaltsamen Art ab, in dem die großen Gefühle ebenso wie die kleinen Widrigkeiten des Alltags musikalisch-kabarettistisch dargeboten wurden.
Apropos Darbietung: Am 30. März folgt im Jagdhaus bereits die nächste in Gestalt eines Klavierabends, der den Titel „Komponistinnen“ trägt, auf den am 22. April die Veranstaltung „Filmmelodien im Jazz“ folgt. „Jazz hatten wir einmal versuchsweise im Angebot, und weil dieses gut angenommen worden ist, ist es seitdem ein fester Bestandteil unseres Jahresprogramms“, so Siri Köppchen. „Allerdings ist in diesem Bereich das Interesse am jeweiligen Angebot im Vorfeld immer schlecht abschätzbar, weil dieses Publikumsklientel zu spontanen Besuchen neigt und sich, wenn überhaupt, nur kurzfristig anmeldet.“ Demgegenüber auf der sicheren Seite ist das Jagdhaus-Team bei Prokofjews Stück „Peter und der Wolf“, das am 25. April vom Leipziger Symphonieorchester gleich zwei Mal aufgeführt wird. „Diese Veranstaltung ist naturgemäß ein Selbstläufer“, so die Kulturverantwortliche des Jagdhaus-Vereins.
Von Roger Dietze