„Hier sollen Gleise entstehen, die die Verbindungen zwischen den beiden Tagebaugeräten veranschaulichen“, sagte Kothe am Anfang der Tour zu seiner 20 Mann starken Gruppe. Einige hatten sich weitsichtig Gummistiefel angezogen. Bandabsetzer und Schaufelradbagger zur Linken und zur Rechten, zwei knapp 30 Meter große Geräte, die lange im Tagebau Espenhain gedient haben. Auf dessen Fläche soll ab Frühjahr 2011 der fünf Hektar große Bergbau-Technik-Park den Kreislauf der Kohle veranschaulichen.[gallery:700-NR_LVZ_GALLERY_3727]
Kothe schritt zu einem kleinen Beton-Rohbau: „Das wird der künstliche Stollen.“ Er soll Ausstellungsstücke und einen Raum beherbergen, der gemietet werden kann. Weiter ging es zum Bandabsetzer. „Auf diese Anhebung“, sagte Kothe, und deutete auf einen Hügel Richtung Autobahn, „haben wir Schienen gelegt, damit man beobachten kann, wie die Natur sich die Landschaft zurückholt.“ Mit den Führungen wolle der Verein zeigen, dass es wirklich losgehe, so Kothe in Anspielung auf mehrere Verschiebungen des Baustarts. „Wir wollen auf der einen Seite Gäste fürs nächste Jahr werben.“ Auf der anderen hätten viele Menschen für den Park gespendet, schließlich musste der Verein zehn Prozent der 1,2 Millionen selbst tragen. „Denen wollen wir vorführen, was aus ihrem Geld wird.“
Den Gästen schien zu gefallen, was auf der Fläche des ehemaligen Tagebaus entsteht: „Ich habe 30 Jahre im Tagebau Zwenkau als Baggerfahrer gearbeitet, und finde es gut, dass diese Periode aufbereitet wird“, sagte ein weißhaariger Herr, der seinen Namen nicht verraten wollte. „Man kann sich keine Vorstellung davon machen, wie viel Erde weggebaggert werden musste, bevor es an die Kohle ging – außer, man sieht es selbst.“ Darum finde er den Bergbau-Technik-Park so sinnvoll.
Unter dem Absetzer soll mit einem Labyrinth aus Förderbändern an die Orte erinnert werden, die dem Tagebau weichen mussten. Ein zerbrochener Kranz des Schaufelradbaggers erinnert daran, dass diese Epoche Vergangenheit ist.
Florian Bamberg