Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und Gutes zu tun, laden die Sächsische Krebsgesellschaft, die Knappschaftskrankenkasse und die Stadt Markkleeberg am nächsten Freitag zum "Paddeln gegen den Strom" an die Kanuparkschleuse zwischen Markkleeberger und Störmthaler See ein. Schirmherrin der Premiere ist Sachsens Sozialministerin Barbara Klepsch.
"Krebspatienten berichten uns immer wieder davon, dass sie permanent gegen den Strom angehen müssen und wie viel Kraft sie das kostet", erklärte der Geschäftsführer der Sächsischen Krebsgesellschaft, Ralf Porzig, gestern bei der Präsentation im Kanupark. Beim "Paddeln gegen den Strom" soll das Gefühl Außenstehenden praktisch verdeutlicht werden, in dem die Teilnehmer in Kanus oder beim Stand-up-Paddling gegen die Fließrichtung anpaddeln müssen.
Eingeladen sind Familien, Schulen, Firmen und Einzelteilnehmer. "Wir möchten sie animieren, sich zu solidarisieren und selbst aktiv zu werden", so Porzig. Darüber hinaus gebe es Informationen zu Vorbeugung und Früherkennung, aber auch zu Selbsthilfegruppen und anderen Angeboten, wie Horst Reichenbach von der Knappschaft sagte. "Trotz des ernsten Anliegens soll der Spaß nicht zu kurz kommen. Auch für kleine Kinder lassen wir uns was einfallen", versicherte er. Oberbürgermeister Karsten Schütze (SPD) gestand, dass es ihm nicht leicht gefallen sei, sich dem sensiblen Thema zu nähern. Nichtsdestotrotz habe er sofort seine Unterstützung zugesagt. "Das wird eine klasse Veranstaltung, die Mut macht."
Los geht es um 16 Uhr: Als Erste steigen Kinder und Jugendliche in die von All-on-Sea gestellten Boote, ab 17 Uhr dann die Erwachsenen. Eine Startgebühr wird nicht fällig, Spenden sind aber natürlich sehr willkommen. Laut Porzig soll das Geld in Familienwochenenden für Krebspatienten, das Projekt Onkolotse, Wohnprojekte für Betroffene und den mobilen Beratungsdienst fließen. Es wird um Anmeldung unter www.paddeln-gegen-den-strom.de gebeten.
Aus der Leipziger Volkszeitung vom 06.06.2015
Ulrike Witt