Mit über sieben Millionen Euro Investitionssumme ist das neue Sportbad am Bahnhof derzeit die größte Baustelle in der Großen Kreisstadt. Viele Markkleeberger warten sehnsüchtig auf die für Dezember angekündigte Eröffnung, fragen schon nach Öffnungszeiten und Kursen. Um so mehr sorgte im jüngsten Stadtrat die Information von Bauamtsleiter Klaus Hartig, dass es aktuell Probleme bei der Haustechnik gebe, für Irritation.
„Es handelte sich nur um Abstimmungsprobleme innerhalb des Planungsbüros hinsichtlich der Leitungen für Heizung, Lüftung, Sanitär, Schwimmbadtechnik und Wasseraufbereitung. Das ist nichts Ungewöhnliches. Wir sind dazu im Gespräch und haben keine Zweifel, dass das Sportbad wie geplant zum Jahresende übergeben werden kann“, stellt Hartig bei einem Baustellenrundgang jetzt klar. Wie bei jedem relativ großen, komplexen Projekt komme es im Laufe des Baus zu Situationen, auf die Planer und Bauleute reagieren müssen. „Und das machen wir gemeinsam mit Iproplan. Wir gehen davon aus, dass es ohne Verzögerungen weitergeht“, versichert Hartig.
Drei Monate nach dem Richtfest ist das Sportbad innen als solches erkennbar. Noch gelangt man über eine Bautreppe hinterm Bahnhofsgebäude in den Flachbau. Durch den Sanitärbereich und die Umkleiden – beides im Rohbau – geht es in die eigentliche Badehalle. Dank Oberlicht und einer großen Fensterfront in Richtung Bahngleise ist es überraschend hell, die Dachbinder lassen ein angenehmes Ambiente erahnen. Die Wände des 25-Meter-Beckens sind mit Planen verdeckt, dahinter verbirgt sich die Edelstahleinfassung. Noch fehlt der Hubboden. Rechts an der Wand zieht sich ein Vorsprung entlang, die künftige Wärmebank für Badegäste.
„Als nächstes werden die Wände in der Badehalle verputzt. Im Sanitärbereich beginnt die Lüftungsinstallation. Und sobald der Frühling einkehrt, wir stabile fünf Grad Bautemperatur rund um die Uhr haben, kann über dem Sanitärbereich auch die Dachdämmung eingebaut und das Flachdach fertiggestellt werden“, erläutert die im Bauamt zuständige Projektleiterin Christiane Schur. Im Keller, wo sich die Technikräume befinden, seien die Wände verputzt und der Verbundestrich bereits hergestellt.
Auch im Bahnhofsgebäude, das den Eingangsbereich des Sportbades aufnehmen wird und als eine Art Dienstleistungszentrum mit Café fungieren soll, geht es voran. Wenn auch langsam. Die über 100 Jahre alte Bausubstanz hatte sich von Anfang an als Überraschungspaket erwiesen. Schimmel in der Dachkonstruktion war eines der Probleme. Jetzt ist es die Klinkerfassade.
„Eigentlich sollte ein Großteil des Putzes erhalten werden. Jetzt müssen alle Fugen erneuert, aus finanziellen Gründen leicht abgeplatzte Steine erhalten werden“, erklärt Schur. Vor dem Bahnhof warten derweil die letzten Türelemente auf den Einbau. Die neuen Türen sind dem historischen Vorbild nachempfunden. Drinnen stehe als nächstes die Installation und die Dämmung für den Estrich an, so Schur. Begonnen habe bereits die Montage des Aufzuges. Das Sportbad soll komplett barrierefrei sein.
Von Ulrike Witt