Die Rauchentwicklung in einem Haus nahe des Parkplatzes an der Wurzener/ Bortewitzer Straße war der Grund für einen Feuerwehreinsatz am Mittwochabend. Die Leitstelle hatte dazu neben den Dahlener Kameraden die Wehren aus Börln und Schmannewitz sowie die Oschatzer Drehleiter samt Besatzung alarmiert.
Die Einwohner hatten einen Brand- beziehungsweisen Schmorgeruch wahrgenommen und daraufhin bereits vor dem Eintreffen der Wehren die Sicherungen abgeschaltet und damit das Elektronetz des Hauses stromlos gemacht.
Nach Angaben von Matthias Löwe hatte zunächst ein Trupp unter Atemschutz die Lage erkundet. Ein Feuer habe dabei weder im Wohnbereich noch im Dachboden, wo sich der Hausanschluss an die Elektrofreileitung befindet, festgestellt werden können. Da der Grund für die Geruchs- und Rauchentwicklung nicht festzustellen gewesen sei, habe man einen Elektriker an den Einsatzort gerufen. Nach seiner Prüfung der Elektroanlage habe man den Netzbetreiber informiert.
Matthias Löwe bezeichnete die Alarmierung als „Chaos“. Es sei noch nachvollziehbar, dass die benachbarten örtlichen Wehren alarmiert wurden. Den Sinn, bei einer Rauchentwicklung in einem Flachbau die Drehleiter aus Oschatz anzufordern, könne er nicht erkennen. Aufgrund der Tatsache, dass die Dahlener Wehr noch nicht über Digitalfunk verfüge – damit soll sie voraussichtlich erst im dritten Quartal ausgestattet werden – habe sich der Kontakt mit der Leitstelle schwierig gestaltet. So habe man unter anderem Probleme damit gehabt, mitzuteilen, dass die Lage unter Kontrolle sei und genügend Kräfte vor Ort sind. Unverständlich sei für ihn, dass vergessen wurde, einen Rettungswagen an die Einsatzstelle zu beordern. Einerseits diene das der Sicherung der Kameraden, andererseits müsse man bei einer Alarmierung wegen Rauchentwicklung damit rechnen, dass Bewohner wegen Rauchgasvergiftung behandelt werden müssten. Tatsächlich musste am Mittwochabend eine Person an den – doch noch vor Ort eingetroffenen – Rettungsdienst übergeben werden. Allerdings habe es sich nicht um unmittelbar aus der Rauchentwicklung resultierende Beschwerden gehandelt.
Der Einsatz der Feuerwehren war gegen 22.30 Uhr beendet. Um diese Zeit war bereits ein Mitarbeiter des Stromversorgers vor Ort. „Unser Monteur hat festgestellt, dass es durch einen Defekt am Kabelanschluss zu einer Spannungsverschiebung kam. In deren Folge hat der Fernseher der Anwohner gequalmt“, teilte Claudia Anke, Pressesprecherin des Energieversorgers mit. Der Anschluss sei sofort provisorisch repariert worden. Am Donnerstagmittag war die Reparatur des Hausanschlusses bereits abgeschlossen gewesen. Wie die Pressesprecherin erläuterte, sei von diesem Defekt nur ein Haushalt betroffen gewesen.
Von Axel Kaminski