Von Heinz Großnick
Eine Auswahl ihrer umfangreichen Sammlung von Bausätzen und Spielfiguren zeigt sie jetzt im Stadt- und Waagenmuseum Oschatz. Immerhin über 1000 Bausätze nennt die 59-Jährige nach eigenen Angaben ihr Eigen, etwa 200 können die Besucher der Ausstellung, die am Sonnabend um 14 Uhr eröffnet wird, in Augenschein nehmen.
"Mein Sohn hat 1983 seine ersten Lego-Figuren von der Westverwandtschaft geschenkt bekommen. Das war für DDR-Kinder etwas ganz Besonderes - und er hütete jeden einzelnen Stein wie einen Schatz", erinnert sich Welsch. Auch die jüngste Tochter, die 1994 als Nachzüglerin das Licht der Welt erblickte und die Familie komplettierte, packte später das "Lego-Fieber". Angelika Welsch hat sich schließlich davon anstecken lassen. So teilten bereits drei Familienmitglieder ihre Leidenschaft für die beliebten Lego-Steine. Und natürlich gab es zu Festlichkeiten wie Geburtstagen kein Kopfzerbrechen über passende Geschenke. So komplettierte sich die Sammlung über die Jahre, und nach dem Spiel mit den Plastesteinen und Figuren achtete Angelika Welsch mit Argus-Augen darauf, dass auch das kleinste Teil am Ende wieder dem zugehörigen Bausatz zugeordnet wurde.
"Eine Stadt aus Lego-Steinen" heißt das Thema der Ausstellung, die bis zum 8. November in der Frongasse 1 besichtigt werden kann. Wer in die Wunderwelt der vielfältigen Produkte des dänischen Spielzeugherstellers eintauchen möchte, bekommt eine reichhaltige Auswahl geboten. Zu sehen sind beispielsweise Flughafen, Polizeistation, Hafen, Fußballstadion, Ritterburg, Feuerwehr und mehrere Bahnhöfe mit fahrbereiten Zügen sowie eine Vielzahl an Figuren von der Prinzessin über Arielle, die Meerjungfrau bis hin zu Harry Potter. Was Angelika Welsch an ihrem Hobby besonders fasziniert, beschreibt sie so: "Besonderen Spaß macht mir das Aufbauen, das Tüfteln, was man alles daraus machen kann." Am Ende wird aber immer alles wieder in seine Einzelteile zerlegt und bei Bedarf erneut zusammengebaut. So hat sie auch einen geschulten Blick dafür bekommen, wenn ein Bausatz unvollständig ist und welches - auch wenn noch kleines Einzelteil - fehlt. Hinweise dazu möchte sie am Sonnabend bei Bedarf auch den Besuchern der Ausstellung mit auf den Weg geben, die sich selbst in ihrer Freizeit mit der Wunderwelt der Lego-Bausätze ihre Zeit vertreiben. Den Zusammenbau der Exponate, die in den Ausstellungsräumen des Stadt- und Waagenmuseums aufgebaut sind, haben übrigens die Kinder des Hortes Riesa übernommen. Museumsleiterin Dana Bach und ihr Kollege Jens Graul haben dann die restlichen Teile der Ausstellungsstücke komplettiert, die den Transport nach Oschatz nicht ganz unbeschadet überstanden hatten. Die Museumschefin ist überzeugt, dass die Schau großen Anklang finden wird. Wer nur die Sonderausstellung besucht, zahlt einen Euro Eintritt, für Kinder kostet der Besuch 50 Cent.
Christian Kunze