Einmal kurz mit dem Finger schnipsen – und plötzlich müsste der Müll vor der Eingangstür derer liegen, die ihn in hohem Bogen in die Landschaft geworfen haben. Das wünscht sich jedenfalls Annett Erdmann, Leiterin der Ökologischen Station Naundorf. Sie hat in letzter Zeit jede Menge Müll an vielen Stellen in der Region entdeckt und ist darüber stinksauer. „Matratzen, blaue und gelbe Säcke, alles was die Leute los werden wollen. Sogar Laubhaufen werden am Straßenrand abgelagert. Dabei könnte man die, statt aus dem Auto irgendwo in der Gegend auszuladen, gleich auf der Deponie entsorgen lassen. Eine ganz schlimme Ecke ist die Wanderhütte in Seelitz“, hat Erdmann festgestellt. Jede Menge Müll liege zudem im Wermsdorfer Wald und zwischen Lampersdorf und Mahlis. Auf dem Feld zwischen Lampersdorf und Limbach habe sich jemand einer alten Matratze entledigt. „Ich frage mich, wie weit bei diesen Leuten der Verstand reicht“, ist Erdmann empört über soviel Unverfrorenheit. Gelbe Säcke liegen zudem im Wäldchen zwischen Naundorf und Leuben. „Ich habe das Gefühl, das schöne Wetter der vergangenen Woche hat die Leute zum Frühjahrsputz animiert, aber in die falsche Richtung“, so die Stationschefin. Sie ärgert sich vor allem auch darüber, dass die Übeltäter nie erwischt würden und damit einer saftigen Strafe für ihre Umweltsünden entkämen.
Über Umweltfrevler klagt auch die Stadtverwaltung Mügeln, denn am Jahresende entdeckten aufmerksame Bürger 145 Kilogramm Schlachteabfälle auf der Rekultivierungsfläche in Schwednitz. Die stammten von einer exotischen Ziege und einem Esel. Mit Hilfe der Agrargenossenschaft Naundorf/Niedergoseln wurden die Kadaver durch die Tierkörperbeseitigungsanstalt entsorgt. Die Übeltäter konnten allerdings laut Mügelns Bürgermeister Johannes Ecke (Freie Wählervereinigung Mügeln) ausfindig gemacht werden.
Von Heinz Großnick