Etwa seit zwei Wochen rollt der Verkehr wieder durch die Mühlstraße in Schkeuditz. Reichlich vier Monate war sie wegen der Verlegung von neuen Wasserleitungen und wegen Bauarbeiten am Fußweg vor dem Wohnhaus 28 gesperrt. Dass dies aber nur vorbereitende Arbeiten für die im nächsten Jahr geplante Sanierung der Straße waren, ist bereits mehrfach berichtet worden. Wann es damit losgeht und wie lange die Bauarbeiten dauern werden, kann bisher aber noch nicht gesagt werden.
Die Erneuerung der B 186 in Schkeuditz ist vom südlichen Stadteingang in Höhe des Stadtmuseums bis zur Einmündung am Markt vorgesehen, teilte das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) auf Anfrage der LVZ mit. Das seien 510 Meter Straßenlänge. „Derzeit wird noch der Vorentwurf bearbeitet“, sagte Lasuv-Sprecherin Isabel Siebert. „Aussagen zum Bauzeitraum sind zum derzeitigen Planungsstand noch nicht abschließend möglich“, ergänzte die Sprecherin. Erst in der vergangenen Woche war ein Lasuv-Mitarbeiter mit Vermessungen in der Mühlstraße beschäftigt. Die letzten Messungen seien schon vor einigen Jahren gemacht worden und unter anderem wegen neuer, EU-weiter Regeln nun erneut nötig. Auf den Planungsstand habe dies aber keine Auswirkungen.
Unterdessen teilte die Lasuv-Sprecherin mit, dass auch das Verkehrskonzept noch nicht abschließend vorliegt. Deshalb seien jetzt auch keine Aussagen zur Verkehrsführung während der Vollsperrung möglich. „Grundsätzlich soll für den Durchgangsverkehr aber wieder die Umleitung über die Autobahn erfolgen“, sagte Siebert. In Ermangelung anderer Möglichkeiten wird es wohl auf eine Verkehrsführung wie bei der gerade beendeten Sperrung der Mühlstraße hinauslaufen.
Mit dem Umbau der Mühlstraße wird sich auch deren Aussehen grundlegend ändern. „Für die Realisierung des Straßenbauvorhabens sind voraussichtlich acht Baumfällungen erforderlich“, informierte Siebert auf Anfrage. Die Bäume sind durchaus stattlich zu nennen und werden wohl bis Ende Februar gefallen sein. Auch die Fußwege werden nach dem Bau anders aussehen. Haben die Stadtwerke bei ihrer Glasfaser-Kabelverlegung noch fleißig das sogenannte Katzenkopfpflaster wiederhergestellt, verwendeten die Leipziger Wasserwerke stattdessen schon Bitumen. „Katzenkopfpflaster ist nicht vorgesehen“, wusste Siebert. „Aus Kostengründen wird auf das Pflaster verzichtet“, sagte Stadtsprecher Helge Fischer. In welcher Form die neuen Fußwege daherkommen werden, könne jetzt aber noch nicht gesagt werden. Auch, ob es am Stadteingang eine Verkehrsinsel geben wird, konnte Bürgermeister Lothar Dornbusch (Freie Wähler) gestern nicht sagen: „Wir kennen die Vorplanungen und auch deren Stand noch nicht.“
Wenn die Vorplanungen abgeschlossen sind, werden sich Stadt und Lasuv zusammensetzen und zur Ausbauvariante diskutieren und entscheiden. „In Abstimmung mit der Stadt Schkeuditz wird die Vorstellung der Planung nach Fertigstellung des Vorentwurfes gemeinsam mit der Stadt erfolgen“, informierte Sie-bert. Wann das sein wird, ist noch nicht klar. Was ebenfalls noch nicht klar ist, sind die Kosten: „Aussagen zu den Kosten sind also erst mit Genehmigung desselben möglich. Grundsätzlich trägt der Bund die Kosten der Fahrbahn und die Stadt die Kosten der Gehwege“, informierte Siebert.
Das Projekt des Straßenausbaus als solches gibt es schon länger. Im Mai 2015 sollten die Leipziger Wasserwerke – damals noch Kommunale Wasserwerke Leipzig – noch im gleichen Jahr mit ihren Arbeiten beginnen. Weil aber ein Verkehrskonzept fehlte, die Ausschreibungen der Arbeiten vier Monate in Anspruch nehmen würden und man nicht im Winter bauen wollte, verzögerte sich der Baubeginn. Auch die Stadt hatte für die Erneuerung der Stützwand Geldausgaben eigentlich für 2015 eingeplant.
Von Roland Heinrich