Die stetig wachsende Einwohnerzahl Tauchas zwingt die Stadtverwaltung zu weiteren Investitionen in die Bildungs- und Kinderbetreuungsinfrastruktur. Das wurde in der jüngsten Stadtratssitzung deutlich, als das Gremium für einen Haushaltsvorgriff stimmte und so den Weg für die Erweiterung der Regenbogenschule frei machte. 2,1 Millionen Euro soll das Vorhaben nach gegenwärtigem Stand kosten.
Ende Dezember waren im städtischen Einwohnermeldeamt 15 923 Parthestädter gemeldet. Das sind zwar immer noch rund 7000 weniger als 1945, aber bereits rund 4400 mehr Bewohner als kurz nach der Wende. Und ein Ende des Bevölkerungszuwachses ist vorerst nicht in Sicht, und damit leben auch immer mehr Kinder in der Stadt. Das hat nicht nur notwendige Erweiterungen der Kita-Kapazitäten zur Folge, sondern schlägt sich auch in der Bildungslandschaft nieder. „Wir haben bereits jetzt schon Mehranmeldungen, die eine knappe Klassenstärke ausmachen“, sagte Bau-Fachbereichsleiterin Barbara Stein den Stadträten. In der zweizügigen Grundschule „Am Park“ seien neu aktuell 68 Kinder angemeldet, in der dreizügigen Regenbogen-Grundschule sind es 99 – die Schulen sind ausgelastet. In der Regenbogenschule würden zudem neben ausreichend großen Klassenräumen auch zwei Speiseräume sowie Aufenthaltsräume für Lehrer und Horterzieher fehlen.
Um so schnell wie möglich die notwendigen neuen Kapazitäten zu schaffen, hat sich, auch in Abstimmung mit der Bildungsagentur, die Stadtverwaltung „nach umfangreichen Voruntersuchungen“ für die aus ihrer Sicht nachhaltigste Lösung entschieden: Die Regenbogenschule soll einen Anbau für acht bis zehn Klassenzimmer mit je 70 Quadratmetern erhalten. Damit werde sichergestellt, heißt es in der Beschlussvorlage weiter, dass diese Schule bis zum Bau einer auf der Friedrich-Ebert-Wiese geplanten neuen Grundschule vierzügig betrieben werden kann. Ziel ist es laut Stein, bis zum Schuljahresbeginn 2018/19 den Anbau in Betrieb zu nehmen, auch wenn er noch nicht ganz fertiggestellt ist, was aber Ende Dezember 2018 der Fall sein soll. Für August bis Dezember müsse beim Landesjugendamt eine temporäre Hort-Betriebserlaubnis erwirkt werden.
Bürgermeister Tobias Meier (FDP) wies darauf hin, dass für das Vorhaben nach gegenwärtigem Stand keine Fördermittel zur Verfügung stehen, sondern der Anbau allein von der Stadt aus der Rücklage und mit Krediten finanziert werden muss. Sollten sich neue Fördertöpfe auftun, werde man entsprechende Anträge stellen. Ungelöst bleibe aber auch mit dem Anbau das Problem mit fehlendem Platz für Sportunterricht, Ausfälle seien programmiert. Momentan könne die dringend nötige neue Zweifeldhalle für die Regenbogenschule und die benachbarte Oberschule nicht finanziert werden.
Von Olaf Barth