„Die etwa 50 Seiten umfassende Auswertung wird jetzt von Kathrin Höhme vom Grünflächenamt durchgearbeitet", informiert Stadtsprecherin Cornelia Hanspach. Das Ergebnis soll im Januar der Öffentlichkeit vorgestellt werden. „Unser erster Eindruck ist, dass das Papier sehr viele positive Bemerkungen enthält", zieht Cornelia Hanspach schon einmal eine erste Bilanz. Pluspunkte habe zum Beispiel die Präsentation der Stadt gebracht – die gute Vorbereitung derjenigen, die die Jury zu den einzelnen Stationen begleitet haben und auf alle Fragen eine Antwort wussten, aber auch das Vorhandensein diverser Pläne, darunter eines Grünpflegeplanes. „Das hat gezeigt, dass wir eine gute theoretische Basis haben", so Hanspach. Auch manche Bedenken hätten sich als grundlos erwiesen. „Wir haben immer gedacht, unsere Innenstadt müsse noch grüner sein, aber in diesem Punkt gibt es in der Expertise gar nicht so viel Kritik." Die Anregungen betreffen, das habe man schon beim Stadtrundgang geahnt, unter anderem die Baumpflege, zum Beispiel der alten Bäume im Kasernengelände. Überdenken solle man auch, wie man auf dem großen Friedhof mit seinem schönen Baumbestand dem demografischen Wandel und damit dem wachsenden Leerstand von Gräberflächen besser Rechnung tragen könne. „Ein ähnliches Signal kam übrigens auch von Superintendent Matthias Weismann bei einem vor kurzem stattgefundenen Gespräch mit Oberbürgermeister Jörg Röglin", berichtet die Stadtsprecherin. „Auch dieser würde sich ein innovatives Gestaltungskonzept wünschen." Anhand der vorliegenden Auswertung solle nun ein langfristiger Fahrplan zur Grünentwicklung in der Stadt erstellt werden, erste Empfehlungen aber auch schon in die laufende Arbeit einfließen, sagt Hanspach. „Wir werden schon im Frühjahr die von Schülern des Beruflichen Schulzentrums erarbeiteten Vorschläge zur Bepflanzung der Blumenkübel umsetzen", kündigt sie an. Allerdings noch nicht überall. Man müsse erst einmal an ausgewählten Plätzen ausprobieren, ob die vorgeschlagenen mehrjährigen Stauden in den Kübeln überhaupt gedeihen. Im Übrigen gebe es schon jetzt eine Anfrage der Jury, ob die Muldestadt nicht erneut an dem Wettbewerb teilnehmen wolle, und zwar schon 2013. Dazu die Stadtsprecherin: „Wir machen weiter, so viel steht fest. Aber wir wollen uns noch zwei bis drei Jahre Luft lassen, um erst einmal einige der Empfehlungen umzusetzen." Die Stadt hatte in diesem Jahr das erste Mal am Bundeswettbewerb teilgenommen und es dabei sozusagen aus dem Stand auf den Bronzeplatz geschafft. Beim Städtefest in Mainz am 21. August hatte Oberbürgermeister Jörg Röglin die Auszeichnung entgegengenommen und sich mit dem Resultat „mehr als zufrieden" gezeigt.
Ines Alekowa