Die „versteckten Perlen“ im Leipziger Südraum aus dem Dornröschenschlaf erwecken – das ist das Ziel der Initiative „Smart Osterland“, die am 1. April 2018 in die Konzeptionsphase gestartet ist. Konkret soll ein länderübergreifendes Zukunftskonzept zur Gestaltung des Strukturwandels entwickelt und umgesetzt werden.
Bergbauregion soll von Metropolen profitieren
Die vom Braunkohlenbergbau geprägte Region mit den Städten Borna, Altenburg, Zeitz, Weißenfels und Naumburg soll in den kommenden Jahren demografisch und wirtschaftlich das Wachstum der umliegenden Metropolen unterstützen und selbst davon profitieren. Neben der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) sind die Universität Leipzig und das Jenaer Ingenieurbüro Jena-Geos sowie zahlreiche weitere Partner beteiligt.
„Als Hochschule sehen wir es als Pflicht und Chance zugleich, uns in die Stärkung unseres gesellschaftlichen Umfelds einzubringen. Um die Barrieren zwischen Stadt und Land, drei Bundesländern sowie hergebrachten und modernen Wirtschaftsformen zu überbrücken, bedarf es vielfältiger Innovationen“, so Professor Markus Krabbes, Prorektor für Forschung an der HTWK.
150 Millionen Euro für Strukturförderung
Die Initiative „Smart Osterland“ wurde aus 105 Beiträgen als eines von 32 regionalen Bündnissen in der ersten Runde des Wettbewerbs „Wir! – Wandel durch Innovation in der Region“ des Bundesforschungsministeriums ausgewählt. Bis Herbst 2018 wird in engem Austausch mit den Bewohnern der Region ein Zukunftskonzept erstellt. Eine Expertenjury wählt dann bis zu zwölf Initiativen für eine fünfjährige Förderung aus. Insgesamt stehen bereits in den ersten beiden Jahren 150 Millionen Euro für diese Form der Strukturförderung zur Verfügung.
Der historische Begriff Osterland umschreibt eine landesübergreifende Region in der südlichen Leipziger Tieflandsbucht, die nach Osten durch die Mulde und nach Westen durch die Saale begrenzt wird. Während die Einwohnerzahlen in den Schwarmstädten Leipzig, Halle und Jena rasant steigen, kämpfen die kleinen und mittleren Städte in deren Einzugsgebiet mit der Sogwirkung der großen Städte und dem Strukturwandel nach der Wende. Die Initiative „Smart Osterland“ will Wege der Zusammenarbeit zwischen Hinterland und Zentren entwickeln, von der beide Seiten profitieren. Im Fokus stehen dabei Fragen der Stadt- und Quartierentwicklung, der nachhaltigen Mobilität und strategischer Partnerschaften zwischen Landkreisen, deren Mittelzentren und Wissenschaftseinrichtungen.
Von LVZ