Leipzig. Im vergangenen Jahr ist die Messestadt zum sechsten Mal in Folge fünfstellig angewachsen. Laut des am Montag veröffentlichen Statistischen Quartalsberichts waren zum 31. Dezember insgesamt 590.377 Menschen als Leipziger gemeldet – 10.807 mehr als Ende 2016. Gründe für den anhaltenden Bevölkerungsboom in Leipzig liefern vor allem Zuzüge aus dem In- und Ausland an die Pleiße sowie die positive Geburtenrate. Dabei wird Leipzig auch zunehmend immer jünger.
Der durchschnittliche Leipziger ist inzwischen 42,4 Jahre alt. Im vergangenen Jahr trug vor allem die Gruppe der 8- bis 31-Jährigen erheblich zum Bevölkerungswachstum bei, heißt es aus dem Amt für Statistik und Wahlen. Fast 300.000 Leipziger sind 40 Jahre oder jünger, 290.000 älter. Allerdings, so die Kommune, gibt es nicht nur Zuwächse bei den jüngeren Leipzigern. Die Gruppe der Ü75-Jährigen hat sich in den vergangenen 20 Jahren fast verdoppelt und macht nun fast 68.000 Menschen aus.
Leipzig wird internationaler – daran hat sich auch 2017 nichts geändert. Allerdings zeigt sich die Entwicklungen inzwischen langsamer als prognostiziert, weshalb auch das allgemeine Bevölkerungswachstum leicht hinter den Prognosen zurückhinkt. „Der Hauptgrund […] liegt im deutlichen Rückgang der Flüchtlingszahlen“, heißt es im Bericht aus dem Statistikamt. In der Prognose wurde noch angenommen, dass die Flüchtlingszahlen auf dem Niveau von 2015 verbleiben, inzwischen kommen aber kaum noch Schutzsuchende in die Messestadt.
Der Wanderungsüberschuss aus dem Ausland lag zuletzt bei 4500, aus dem Inland bei 5543 Personen. 90,5 Prozent der Leipziger sind deutsche Staatsbürger, 14,1 Prozent haben familiäre Wurzeln im Ausland – das sind 83.406 Menschen. Dagegen haben 506.971 Messestädter keinen Migrationshintergrund.
Die größten Zuwächse mit Blick auf die einzelnen Leipziger Orstteile hatte zuletzt vor allem der zentrumsnahe Leipziger Osten. Volksmarsdorf und Reudnitz profitierten am meisten.
Im Zehnjahres-Vergleich sind auch Altlindenau, Plagwitz und die Südvorstadt in der Top 5 der Wanderungsgewinner.
Dass Südvorstadt, Gohlis-Mitte und Schleußig Leipzigs kinderreiche Stadtbezirke sind, zeigt sich auch an den aktuellen Geburtenraten.
Dagegen haben Thekla, Lößnig und Mockau-Nord den größten Überschuss an Sterbefällen.
Matthias Puppe