Große Knopfaugen, ein schauriger Ruf und im Kiez bekannt – Lucy redet vom Waldkauz, der im agra-Park lebt. Sein Bild ziert Bäume – als Hinweis auf den scheuen Parkbewohner. Der Waldkauz bleibt sein Leben lang im Revier und das beeindruckt das Mädchen. Der Vogel fliegt quasi nie aus. Anders als Lucy, die an jedem Zipfel ihrer Heimatstadt Markkleeberg was Spannendes für sich entdeckt und sich gar nicht vorstellen kann, immer nur an einem Ort zu sein.
„Komischer Vogel, dieser Kauz.“ Aber hübsch anzusehen wie die Fontäne im Parkteich vorm Weißen Haus, die Feuerwanzen, die über die Wege huschen, und die Sandsteinplastiken, die ein Hauch des Mystischen umweht. Besonders im November, wenn der Nebel über dem Park liegt. Jetzt, im Herbst, ist der agra-Park ein Paradies für Kinder. Lucy liebt die Drehscheibe des Park-Spielplatzes, sammelt hier Blätter der Gewöhnlichen Eibe, Mahonie, Roten Rosskastanie, des Ahorns (prima für Ahorn-Nasen, auch Nasenzwicker genannt) und des Speierlings und nutzt die Plattenwege für Hüpfspiele.
Klettern und Jahresringe zählen
Ein Sprung vom agra-Park entfernt liegt das Markkleeberger Rathaus. Kinder sehen es am liebsten von hinten. Nicht, weil es hässlich ist, sondern weil hinter dem Amtssitz des Oberbürgermeisters ein wunderschöner Spielplatz liegt – direkt an einem Straßenkringel namens Alt Oetzsch. Oetzsch – seit 1934 ein Ortsteil Markkleebergs – ist Bestandteil des sächsischen Spruches „Borne, Beesche, Budabest, Eetsch, Gautsch, Rom“ (Borna, Pegau, Budapest, Oetzsch, Gautzsch, Rom), mit dem in der Leipziger Gegend ein besonders sinnloser Umweg kommentiert wird. Wenn Lucy Richtung Alt Oetzsch aufbricht, ergibt das Sinn: Rutsche, Hangelstrecke, Kletternetz, Seil, Wackelbrücke und Kletterwand, Sandkasten, Schaukel, Wippe, Raumkletternetz – Lucys Lieblingsspielplatz bietet von allem was. „Ich mag besonders das Kletternetz und den Baumstamm.“ Auf ihm kann Lucy klettern, sich ausruhen und dabei Ringe zählen.
Stichwort Schmuck: Will sich Lucy mit Perlen zum Auffädeln eindecken, steuert sie Osins Basteltruhe in der Rathausstraße an. Sucht sie nach einem neuen Kinderbuch, zieht es die Siebenjährige in die Buchhandlung Köpf in die Rathausstraße. Steht ihr der Sinn nach Eis, ist Lucy bei Borkmanns in der Hauptstraße oder in der Eisbar La-bamba in der Bornaischen Straße zu finden. Und wer zahlt? „Meine Oma“, sagt Lucy und lacht.
Markkleeberg macht mobil
Das Mädchen hat allen Grund. Markkleeberg bietet Familien mit jüngeren und älteren Kindern viele Möglichkeiten, Freizeit zu verbringen. Ob im Sportzentrum Poseidon, im Sportbad, das im Herzen der Stadt liegt, in der Tanzschule, im Kletterpark am Markkleeberger See, im Bowlingcenter „Straßenbahn Nr. 80“ oder Modellbaupark Auenhain – für Familien mit Frischluftbedürfnis und Bewegungsdrang ist Markkleeberg ein Volltreffer.
Mit dem Ökohaus hat die Stadt sogar eine Naturschule und mit dem Sportgerätevermieter am Cospudener See einen Unternehmer vor der Haustür, der Familien mit Tretmobilen, GoKarts, Steppern, Scootern, Hoch- oder Fahrrädern, Tandems und Tridems mobil macht.
Stichwort Haustür: Die Anwohner der Straße „An der Pleiße“ haben eine Kastanie vor der Haustür, die von einer Sitzbank umsäumt ist. Ein beschauliches, stilles Plätzchen – fernab des Strandes am Markkleeberger See. Lucy mag auch diesen Ort sehr. In diesem Jahr liegen schon Kastanien auf dem Boden. Meist noch in ihrem Gehäuse. Aus dem stacheligen Mantel bastelt Lucy ein Windspiel. Und wenn sie sich selbst den Wind um die Nase wehen lassen will, hüpft sie ein paar Meter weiter.
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Ein Wal neben der Pferdekoppel
Direkt am südlichen Uferrundweg des Markkleeberger Sees liegt ein Abenteuerspielplatz mit Wal, Seeschlange, Schaukeln, Kletternetzen, Wippen, Hängematten, Sandkasten und Schutzhütte mit Picknick-Möglichkeiten. Ein toller Platz zum Toben. Lucys Favorit: „Das Kletternetz! Und wenn das zu voll ist, gehe ich einfach rüber zur Pferdekoppel.“ Was dem Mädchen in Markkleeberg definitiv nicht wird: langweilig.
Von Simone Liss