Drachensteigen lassen in Leipzig: Hier sind die besten Plätze

Herbstzeit ist Drachenzeit! Zu sehen, wie sie fliegen, macht Spaß und fasziniert Erwachsene und Kinder zugleich. Doch wie funktioniert das Ganze eigentlich? Warum steigt der Drachen nach oben, wenn ich mit der Schnur in der Hand losrenne oder den Drachen in den Wind stelle? „Dafür sorgt die Auftriebskraft“, erklärt Konrad Lüders. Er war bis 2018 Professor für Physik und Experimentalphysik an der Leipziger Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur. „Wie Auftrieb funktioniert, kann man ganz leicht an einem Blatt Papier selbst testen.“ Wenn man ein DIN-A4-Blatt vor das Gesicht hält und es anpustet, dann wölbt es sich nach oben. Auftrieb: Saugwirkung nach oben: Vereinfacht gesagt, liegt das am Vorbeiströmen der Luft an der Papierfläche. Kommt die Luft von unten, entsteht ein Überdruck – das Papier wird nach oben gedrückt. Kommt sie von oben, sorgt das für Unterdruck, der auf das Blatt eine Saugwirkung nach oben ausübt. Zurück zum Drachen: Wenn man mit der Schnur in der Hand losrennt, sorgt man selbst dafür, dass Wind in den Drachen strömt. Wie im Test mit dem Blatt beginnt dadurch auch der Drachen zu steigen. „Der zweite wichtige Punkt ist die Flugstabilität“, sagt Lüders. Damit der Drachen ruhig fliegt, ist das Querrohr des Gestänges leicht nach hinten gewölbt. Auch der Schwanz hat seine Bedeutung – er sieht nicht nur lustig und bunt aus, sondern verhindert, dass der Drachen stark flattert und ausbricht. Das kann bei einem einleinigen Drachen schnell passieren. Zweileinige Lenkdrachen sind stabiler, aber auch schwieriger zu steuern. Für alle wichtig: geduldig sein: Richtige Profis verwenden sogar vier Leinen, mit denen sie und ihre Lenkdrachen die wildesten Flugtricks aufführen. Eines ist für alle gleich wichtig: geduldig zu sein. Denn auch wenn am Boden nur wenig Wind weht, sieht das schon ganz anders aus, wenn der Drachen einmal in der Luft ist. Am besten probieren Drachenfreunde das auf einer großen Wiese ohne Bäume oder an einem See aus. In Leipzig bietet sich das Rosental an, der Fockeberg, der Volkspark Kleinzschocher oder die große Wiese im Johannapark. Auch die Seen in der Umgebung eignen sich gut, etwa die große Wiese am Südende des Markkleeberger Sees neben dem Kanupark, ebenso die Hochhalde Trages oder der Bienitz in Rückmarsdorf. Wenn Sie noch weitere tolle Orte zum Drachensteigen kennen, schreiben Sie uns gerne unter familie@lvz.de. Vorsichtig sollten Kinder und Eltern immer dort sein, wo ein Flugplatz, Hochspannungsleitungen oder Bahnleitungen in der Nähe liegen. Denn vor dem Gesetz gilt ein Drachen, so schön und bunt er auch sein mag, als Luftfahrthindernis. Das heißt: Wer mit ihm einen Schaden verursacht, muss dafür geradestehen. Extra-Tipp: Handschuhe überziehen, damit die Drachenschnur keine schmerzenden Kinderhände hinterlässt. Von Christopher Resch