So verlief die erste Woche in Leipzigs Schulen und Kindergärten

Das dünne Eis ist nicht gebrochen – so lässt sich das Fazit nach einer Woche Präsenzbetrieb an Leipzigs Schulen und Kitas ziehen. Denn allen Warnungen im Vorfeld zum Trotz verlief der Neustart insgesamt ruhig. So spricht das Leipziger Gesundheitsamt gegenüber der LVZ von einem Schulstart „ohne größere Probleme“. Das Infektionsgeschehen sei überschaubar, nur „vereinzelt“ seien positive Covid-19-Fälle aufgetreten. Konkret habe es Meldungen in vier Kitas und in einem Grundschulhort gegeben. „Der Start hat gut funktioniert“, konstatiert auch Thomas Schulz vom Landesamt für Schule und Bildung. Mit 5200 Kindern seien nur 3,7 Prozent der sächsischen Schülerinnen und Schüler zu Hause geblieben – dieser Wert liegt für Schulz im Rahmen der Erwartungen. Trotz des hohen Aufkommens habe es keine auffälligen Berichte aus Schulen, etwa zu größeren Corona-Ausbrüchen, gegeben. Schnelltests bislang auf eigene Kosten: Christine Michalski, Leiterin der Kindertagesstätten von der Diakonie Leipzig, sieht allerdings Verbesserungspotenzial. Zwar seien die Kitas „voll belegt“ und nur vereinzelt blieben Kinder zu Hause. „Wir schauen aber mit Sorge auf den Gesundheitsschutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt sie. Bisher stelle die Diakonie medizinische Masken und Schnelltests für die Angestellten aus eigenen Mitteln zu Verfügung, anders als im Bereich Schule seien die Träger für das Akquirieren der Masken selbst verantwortlich. Zumindest bei Ersterem gebe es Bewegung: „Glücklicherweise sollen ab nächster Woche durch das Land Sachsen Schnelltests für jeden Mitarbeiter pro Woche zur Verfügung gestellt werden“, so Michalski. Hygienekonzept mit Gruppentrennung: Eine deutlich geringere Auslastung als in den Schulen weist der Caritasverband in Leipzig auf: Hier seien etwa 80 Prozent der Kinder in eine der sechs Einrichtungen gekommen, wie Bereichsleiter Jürgen Petersohn auf LVZ-Anfrage mitteilt. Insgesamt verfügt die Caritas über rund 600 Betreuungsplätze im Krippen- und Kindergartenbereich. Durch ein entsprechendes Hygienekonzept versuche man, die Gruppen zu trennen. Aufgrund der Personalsituation und der räumlichen Bedingungen gelinge das zwar nicht immer. „Größere Probleme oder Corona-Fälle gab es bisher nicht“, so Petersohn. Die gab es allerdings, wie berichtet, in der Kindertagesstätte in der Willmar-Schwabe-Straße: Weil acht Corona-Fälle auftraten, musste die Kita direkt am Montag wieder schließen. Es sollte einer der wenigen Aufreger sein, nach dem langersehnten Neustart in Leipzigs Schulen und Kitas. Lesen Sie auch: Virologe zum Corona-Ausbruch in Leipziger Kita: „Da könnte wirklich was am Köcheln sein“ Von Florian Reinke