Renkli in Leipzig: Chef Fatih Demirbas zieht sich zurück

Am vergangenen Wochenende gab Fatih Demirbas in den sozialen Netzwerken bekannt, dass künftig Younis Adams die operativen Geschäfte der Weinbar Renkli übernimmt. „Der verlorene Sohn kehrt endlich wieder an seinen Platz zurück“, titelte der Chef, der gemeinsam mit dem heute 27-jährigen Adams im Oktober 2016 das Lokal mit dem Motto „weinundangst“ im Peterssteinweg eröffnet hatte. „Ich habe in den letzten vier Jahren 150 Prozent gegeben, von Montag bis Samstag im Renkli und am Sonntag, dem sogenannten Katertag für meine Gäste, saß ich im Büro über der Buchhaltung“, erzählt Fatih nach der Staffelübergabe an den fünf Jahre jüngeren Younis Adams am 1. September. Der Sommelier hatte bei Lisa Angermann im Gohliser Restaurant „Frieda“ ein Intermezzo gegeben, das die Gewinnerin der TV-Kochshow „The Taste“ im November 2018 eröffnet hatte. Jetzt kehrt „der verlorene Sohn“ ins Zentrum-Süd zurück – seine Fans sind erfreut und auch Fatih ist heilfroh, ihn als neuen Betriebsleiter einarbeiten zu dürfen. Sie seien wie Brüder und der 27-Jährige wäre genau der richtige Mann für ein neues Renkli-Kapitel, so Demirbas, der weiterhin Inhaber der Weinbar bleibt. „Daheim steht schon ein Rudergerät bereit“: „Ich habe meine Vision komplett erfüllt, denn ich konnte hier alles ausleben – auch dank meiner Leipziger Gäste“, weiß der 32-Jährige, der am Vortag mit dem Team auf seinen Geburtstag angestoßen hatte. Unter den Gratulanten war auch die Sächsische Weinkönigin 2016 Daniela Heimann (damals Undeutsch), die in den letzten Monaten mit charmantem Weinkenner-Wissen für beste Tropfen sorgte. Prominente Unterstützung hinterm Tresen gab es auch schon von Servicekraft Katharina Kretzschmar, der Schwester von Handball-Ikone Stefan „Kretzsche“ Kretzschmar. Damit der Neue nicht nur den Spirit des Renkli weiterträgt, wird sich Fatih als Mentor engagieren, seinen Schützling ganzheitlich fit machen und auch mit betriebswirtschaftlichen Know-how ausstatten. Und während Younis in seine neue Aufgabe hineinwächst, will sich Chef Fatih neu entdecken: „Ich möchte Sport machen, joggen gehen und daheim steht schon ein Rudergerät bereit“, lacht er. In der Küche wuseln die Eltern: Das Renkli werde sein Wohnzimmer bleiben, verspricht Fatih und verschwindet in der Küche, wo seine Eltern fleißig wuseln. „Ich werde sie Schritt für Schritt aus dem Geschäft herausziehen“, sagt der Chef zum Abschied. Wer Mutter und Vater kennt, kann das schwer glauben. Denn auch sie gehören zum Renkli – wie der süffige Wein, „Kuschelbär“ Pascha und Sohn Fatih. Mehr zum Thema: LVZ-Gastro-Test – so schmeckt es im Renkli Von Regina Katzer