Lärm in Leipzig durch Polizeihubschrauber im Nachteinsatz

Zu den Beiträgen „Warum fliegt der Polizeihubschrauber nachts?“ vom 31. Juli und „Nagel kritisiert nächtliche Hubschrauberflüge – Linke-Politikerin schreibt offenen Brief an Leipzigs Polizeipräsidenten“ vom 1./2. August: Nagel-Klientel ist nicht sonderlich glücklich: Hubschrauber sind ein effektives Mittel, um Straftäter zu suchen und zu erkennen, wenn andere polizeiliche Maßnahmen nicht zum Erfolg führen. Genau das dürfte doch wohl im Interesse der Allgemeinheit sein. Sicher ist das Klientel von Juliane Nagel, besonders in ihrem Wahlkreis Connewitz, damit nicht sonderlich glücklich. Wie ist denn der Einsatz von Rettungshubschraubern zu bewerten, die nahezu täglich über die Stadt in Richtung Krankenhäuser fliegen? Ist das auch kritikwürdig? Dabei ist der Job der Besatzungen aufgrund der nötigen geringen Flughöhe nicht ungefährlich. Eine viel gesundheitsbelastendere Lärmquelle sollte in dem Zusammenhang auch erwähnt werden. Es handelt sich dabei um die Straßenbahnen, die bei Tag und Nacht mit maroden Fahrwerken und auf ebenso maroden Schienen durch die Stadt donnern. Der dabei erzeugte Lärm liegt weit über dem, was gesetzlich zulässig ist. Sich damit zu befassen – mit dem Ziel, etwas positiv zu verändern –, das stünde einer Stadträtin und Landtagsabgeordneten wie Frau Nagel sicher gut zu Gesicht und könnte ihre Popularität über ihren Wahlkreis hinaus sogar erhöhen. Das Problem dabei ist: Man müsste sich mit einem kommunalen Unternehmen anlegen. (Heinz Grödel, 04107 Leipzig) Kriminelle sind nachtaktive Wesen: Wenn ich Polizeichef wäre, würde ich Frau Nagel folgende Antwort geben: „Wir fliegen die nächtlichen Hubschraubereinsätze nur, weil wir die Bevölkerung ärgern wollen.“ Auch Frau Nagel dürfte bestens bekannt sein, dass Kriminelle nachtaktive Wesen sind, von denen es in Leipzig mehr als genug gibt. Dazu gehört auch die Klientel der Linksradikalen, über die Frau Nagel schützend ihre Hände hält. Wie in derselben LVZ-Ausgabe zu lesen war, rüsten diese für September zu Aufmärschen mit Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet. Da kommt wahrlich Freude auf! Frau Nagel sollte sich darüber Gedanken machen und ihre Schäfchen im Vorfeld eindringlich vor Ausschreitungen warnen. Oder sind Pflastersteine und Böller schon bestellt? Eines allerdings steht jetzt schon fest: Schuld ist in jedem Fall die Polizei. (Annelies Vogel, per E-Mail) Was ist eigentlich ein Bagatelldelikt? Werte Frau Nagel, Sie beschweren sich im Namen zahlreicher Anwohner, die mit höchster Konzentration und Präzision arbeiten müssen, über die zunehmenden Hubschrauberflüge im Leipziger Süden. Da ich von meiner Wohnung den Luftraum im Süden sehr gut beobachten kann, teile ich Ihre Version nicht. Es stimmt, die Einsätze haben zugenommen, die mit höchster Konzentration und Präzision durchgeführten Aktivitäten des Schwarzen Blocks auch. Die Steigerung um drei Hubschrauber-Einsätze von 2015 zu 2019 ist wahrlich nicht so gewaltig. Aufgabe der Polizei ist es nun mal, möglichst schon im Vorfeld von Veranstaltungen mögliche Unruhestifter zu ermitteln und von ihren Vorhaben abzubringen. Das gefällt natürlich einigen Leuten nicht. Mich würde schon interessieren, was für Sie als Landtagsabgeordnete ein Bagatelldelikt ist. Übrigens müssten wir uns gegenüber der Uniklinik mindestens zweimal in der Woche über Hubschrauberlärm, der in einer anderen Liga spielt, aufregen: nicht nur bis Sonnenuntergang, sondern von nachts bis morgens! Vorschlag zur Güte: Veranstalten Sie doch eine Gesprächsrunde der betreffenden Bürger mit der Polizei. Sie können aber auch wieder Steckbriefe der verantwortlichen Polizisten in Ihrem Schaukasten aushängen. (J. Rupprecht, per E-Mail) Das laute Knattern ist eine Zumutung: Einsätze der Polizei bei Fußballspielen an den Wochenenden – und nun auch noch Hubschrauber in der Nacht: Das stundenlange, laute Knattern ist eine Zumutung. Warum kommen in diesem Fall nicht schon längst Drohnen zum Einsatz? Sie sind leise und kleiner und können von den zu Beobachtenden kaum ausgemacht werden. Lebt die Leipziger Polizei hinter dem technologischen Berg? (Dr. Martin Schaich, 04105 Leipzig) Gesundheit der Anwohner ist in Gefahr: Es sind nicht nur die Hubschrauberflüge, Leipzig hat ein generelles Lärmproblem. Größter Lärmerzeuger sind die Straßenbahnen. Ursachen sind der schlechte Zustand der Gleisanlagen und besonders der technische Zustand der Fahrwerke. Regelmäßig donnern Bahnen mit unrunden Rädern mit Höchstgeschwindigkeit durch die Stadt. Von Anfang 2013 bis April 2014 wurde die Karl-Liebknecht-Straße im vorderen Bereich inklusive Gleisanlagen grundhaft erneuert. Ich war damals als Bürgervertreter Mitglied im Beirat zum Umbau der Karli. In öffentlichen Veranstaltungen wurde den Anwohnern an Schautafeln der Umbau zum Rasengleis erläutert. Diese Bauweise ist besonders lärmdämmend und fand natürlich die Zustimmung der Anwohner. Schlussendlich wurde diese Bauweise nicht angewandt. Im Ergebnis hat sich an der Lärmbelastung der Anwohner im Vergleich vor dem Umbau nichts geändert. Bei über 200 Durchfahrten täglich ist das nicht nur eine Zumutung, sondern auch eine Gefährdung der Gesundheit der Anwohner. (Jörg Winkler, 04107 Leipzig) Von lvz

Lärm in Leipzig durch Polizeihubschrauber im Nachteinsatz – das sagen LVZ-Leser