15 Wege, wie Sie in der Corona-Krise helfen können

So sehr die Krise das eigene Leben verändert – so seht stellt es das der Anderen mit auf den Kopf. Leipzigs Gastronomie, Handel, Kultur und Vereine stehen täglich vor neuen – teils unlösbaren – Herausforderungen. Corona ist für viele zur Frage der Existenz geworden. Die LVZ hat 15 Möglichkeiten zusammengetragen, wie Sie in der Krise lokale Akteure, Nachbarn oder Bedürftigen unterstützen können. 1. Kräppelchen, Waffeln und Handwerkskunst: Weihnachtsmärkte to go: Der klassische Budenzauber ist für dieses Weihnachten Geschichte – ab Donnerstag ist es auch mit dem Glühwein in der Innenstadt vorbei. Doch ein wenig Besinnlichkeit und Weihnachtsstimmung findet man auch 2020. In der Leipziger City und an einigen anderen Spots der Stadt locken Gastronomen und Händler mit Waffeln und sogar ein wenig Handwerkskunst. Mit einem zaghaften Gefühl von Vorweihnacht gleichzeitig lokalen Akteuren über die Flaute helfen – wir haben zusammengetragen, wo das überall möglich ist. 2. Licht im Advent: Die LVZ-Spendenaktion für lokale Projekte: 2019 kamen über 150.000 Euro für Menschen, Initiativen und Vereine in Leipzig zusammen, die finanzielle Hilfe brauchten. In diesem Jahr geht die LVZ-Spendenaktion „Licht im Advent“ bereits in die fünfte Runde und möchte gleich siebenfach unter die Arme greifen. Da wären zum Beispiel die „Wunderfinder“. Eine Initiative der Leipziger Bürgerstiftung, die sich einkommensschwachen Familien widmet und mit den Spenden weiter wachsen möchte. Oder Max aus Grimma, der bei einem Brand seine Mutter und zwei Geschwisterkinder verloren hat und sich einen Urlaub mit seinen Großeltern wünscht. Wie Sie dem 12-Jährigen, den Wunderfindern und allen anderen Teilnehmern unserer Aktion helfen können, erfahren Sie hier. 3. Digitale Fitnessangebote Leipziger Studios nutzen: Schon seit Wochen müssen sich Gruppen- und Hallensportler Alternativen überlegen, um fit zu bleiben und einen Ausgleich zu schaffen. Die Sport- und Fitnessbranche setzt daher, sofern es für sie leistbar ist, auch in Leipzig auf digitale Angebote. Die Studiokette John Reed lädt beispielsweise zu „Cyberobics“-Kursen via App, Kieser Training hat einen Kursplan für Zuhause zusammengestellt, der mit Anwendervideos unterfüttert ist. Yogastudios, wie „Chamundi“, „Tiefgeistyoga“ oder „Yogarausch“ stellen ihre Einheiten online. Wer es also nicht von selbst schafft, sich zur Bewegung zu motivieren, findet mit ein wenig Geduld ein Überbrückungsangebot online bis Freizeitsport außer Haus wieder möglich ist. 4. Bestellen Sie im Buchladen vor Ort: Wenn vieles gerade auf Eis liegt, ist eines doch immer möglich: Lesen. Ein gutes Buch, das in Welten entführt, die fernab jeglicher Hiobsbotschaften die Fantasie beflügeln, Spaß machen oder berühren. Umso besser, wenn man beim Kauf des neuen Schmökers auf die Buchhandlung des Vertrauens setzt. Falls die Entscheidung bei der überwältigenden Bandbreite an Optionen schwer fallen sollte, können wir mit Tipps von Leipziger Buchhändlerinnen und Buchhändlern aushelfen. 5. Daheim „Essen gehen“: Das Gute: Viele Leipziger Gastronomen sind schon vor der Pandemie zweigleisig gefahren. Das Lieblingsessen beim Italiener um die Ecke oder beim Griechen des Vertrauens gibt es also mit ein wenig Glück auch geliefert oder zumindest zum Mitnehmen. Die Gastro-Szene hat gerade in den letzten Monaten gelernt, sich schnell auf neue Situationen einzustellen. Über das Online-Netzwerk local heroes leipzig haben sich viele Händler und Gastronomen registriert und angegeben, wie sie weiterhin für ihre Kunden da sind und wie man sie ansonsten unterstützen kann. 6. Privatkonzerte: Kultur nach Hause holen: Volle Konzerthäuser und Sitzreihen lassen vermutlich noch lange auf sich warten. Für Kulturhungrige schwer zu ertragen, für Kulturschaffende existenziell. Aus dieser Ohnmacht heraus haben sich seit dem Frühjahr deutschlandweit viele Projekte entwickelt, die Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform schenken, ihre Kunst in Haus und Hof zu zeigen. Ein Leipziger Angebot, das sich inzwischen schon über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht hat, ist die Kultursendung. Seit Monaten durchbricht das Erfolgsformat die kulturelle Tristesse mit mobilen Mini-Konzerten. Getreu dem Grundsatz: Kannst du nicht zur Musik, kommt sie zu dir. 7. Obdachlosenhilfe unterstützen: Gerade in der kalten Jahreszeit ist es für wohnungslose Menschen besonders wichtig, dass Hilfsangebote ihren Bestand haben. In der Corona-Zeit werden diese jedoch vor massive Herausforderungen gestellt. In Leipzig gibt es unterschiedliche Projekte, die sich weitestgehend über Spenden finanzieren. Zwei Beispiele: Der Verein Timmi To Help versorgt Obdachlose unter anderem mit sogenannten care bags. Das sind gepackte Rucksäcke, die notwendige Utensilien zum Leben beinhalten – von der Zahnpasta bis zum Regencape. Im Auftrag des Suchtzentrums Leipzig ist seit dem vergangenen Jahr ein Hilfebus unterwegs, um bedarfsgerecht an Ort und Stelle zu versorgen. 8. Leipziger Kultur die Stange halten: LVZ+ lesen: Bühnen und Clubs konnten in den letzten Monaten nicht viel mehr tun, als sich in Geduld üben. Untätig waren sie aber dennoch mitnichten. Sie haben Formate etabliert, die gezeigt haben, wie wichtig sie für die Leipziger Kulturlandschaft ist. Doch sicher bleibt: Sie waren es, die zuerst ihre Türen schließen mussten und sie werden aller voraussichtlich nach diejenigen sein, die zuletzt wieder öffnen dürfen. Die LVZ will helfen und spendet zu diesem Zweck bis Ende des Jahres 2,50 Euro von jedem abgeschlossenen Abo an das Bündnis #DasistLeipzig. 9. Soli-Ticket kaufen, Clubs retten: Das Livekombinat koordiniert über das Ticketportal Tixforgigs die Aktion „Club-Soliticket“, die zehn Clubs der Stadt zu Gute kommen soll. Es gibt dabei zwei Optionen zu helfen: Zum einen den klassischen Weg der einfachen Geldspende, zum anderen ein großes Soli-Paket, das zugleich einen Clubeintritt für die Zukunft mit einschließt. 10. (Weiter) Blut spenden: Zwar gibt es verschärfte Regeln bei der Blutentnahme, die Spende als solche ist dennoch möglich – und bleibt auch in Corona-Zeiten wichtig für die Versorgung von Patienten. Beim Blutspendezentrum in Leipzig können Sie ganz bequem online einen Termin reservieren. Auch beim Haema Blutspendedienst können Termine im Vorfeld telefonisch vereinbart werden, um unnötige Wartezeiten zu vermeiden. 11. Der Blick zum Nachbarn: Einkaufshilfe für ältere Menschen: In den Sommermonaten haben sich auf dem Portal der Stiftung Ecken wecken über 1.100 Unterstützer registriert, die alte und kranke Menschen in der Corona-Krise bei täglichen Erledigungen unterstützen wollten. Viele Leipziger Kieze organisierten sich in eigenständigen Nothilfegruppen, um wichtige Einkäufe vor die Haustür zu liefern. Jetzt, wo das Infektionsgeschehen wieder an Fahrt gewinnt und sich Ängste und Sorgen gegebenenfalls verstärken, ist ein Blick zum Nachbarn Gold wert. Selbst ein persönlicher Aushang im hauseigenen Flur genügt, um seine Hilfe anzubieten. Wer den nicht selbst gestalten möchte, nutzt ganz einfach die Flyer-Vorlage der LVZ. 12. Den Weihnachtsbaum beim Gärtner der Region kaufen: Wie jedes Jahr gibt es stadtweit verschiedene Verkaufsstandorte für Weihnachtsbäume. Wer sicher gehen möchte, dass die Kieferngewächse heimisch sind, kann auf kleine Gärtnereien und Baumschulen in Leipzig und Umgebung ausweichen. Hier ein paar Optionen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): – Tannenhof Threna, Fliederweg 20 (Threna), Bestand: Nordmanntanne, Blau- und Rotfichte, Kiefer, Serbische Fichte, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 9 bis 17 Uhr, Sonntag 9 bis 16 Uhr –Tannenhof Richter, Dorfstraße (Brandis-Beucha), Bestand: Fichten, Kiefern, Colorado-, Nobilis-, Kork- und Nordmanntannen, Öffnungszeiten: täglich von 8 Uhr bis Sonnenuntergang – Bioland Gärtnerei Auengarten, An der Mühlpleiße 6 (Leipzig), Bestand: Blaufichten und Nordmanntannen, in kleiner Stückzahl: Kork-, Korea- und Küstentanne, Öffnungszeiten: Freitag und Samstag 11 bis 19 Uhr, Mittwoch, Donnerstag und Sonntag 11 bis 15 Uhr – Fasanerie Doberstau, Doberstauer Straße 5 (Zschnernitz), Bestand: Nordmanntanne, Blautanne, Fichte, Kiefer, Öffnungszeiten: täglich 9 bis 17 Uhr, auch Verkaufsstellen in Leipzig (Friedenskirche Gohlis, Karl-Liebknecht-Straße/Richard-Lehmann-Straße, Landsberger Straße Gohlis-Park, Käthe-Kollwitz-Straße (Schreberbad), Auto-Saxe Rückmarsdorf) 13. Mentale Gesundheit in der Krise: Ein offenes Ohr haben: Die letzten Monate sind an niemandem spurlos vorübergegangen. Die einen organisieren den Spagat zwischen Homeschooling und Homeoffice, andere hat das Virus beruflich in eine Zwangspause versetzt. Wieder andere nutzen die Zeit für langgehegte Wunschprojekte – Corona beeinflusst unser Leben und unsere Psyche. Wie genau? Die Ausprägungen können so vielfältig sein, wie der Mensch selbst. Umso wichtiger ist gegenseitiges Verständnis und Respekt für den individuellen Umgang mit der Krise. Die LVZ hat mit einer Leipziger Psychiaterin und einem Philosophen darüber gesprochen, wie das Virus unsere Gesellschaft auf die Probe stellt. 14. Kinoabend auf dem Sofa: Die Kinobranche ist eine, die nicht mit to-go-Erlebnissen reagieren kann. Ihr Verkaufsargument sind Atmosphäre und Qualität. Das bundesweite Projekt „kino on demand“ versucht die Verluste der Lichtspielhäuser in der Krisenzeit abzufedern. Das Konzept: Fünf Kinofilme online kaufen und den Erlös in einen Gutschein für das Kino der Wahl umwandeln. Einfach einen Gutschein über die hauseigene Website buchen, ist in den meisten Fällen natürlich ebenso möglich. 15. Wunschzettelpate für die Leipziger Tafel werden: Nicht für jedes Kind bedeutet der Heilige Abend gemütliches Beisammensein. Nicht jedes Kind wird am Weihnachtsabend beschenkt. Die Aktion der Leipziger Tafel möchte das ändern und sucht deshalb jedes Jahr Paten, die einen speziellen Wunsch eines bedürftigen Kindes annehmen. Von Lisa Schliep