Leipzigs Chef-Infektiologe: „Man nimmt die Menschen nicht mehr mit“

Der Leipziger Chef-Infektiologe Professor Christoph Lübbert teilt die immer lauter werdende Kritik am Beherbergungsverbot. „Wer das durchzieht, nimmt die Menschen beim Verständnis leider nicht mehr mit“, sagt der Chefarzt der Klinik für Infektiologie und Tropenmedizin am Klinikum St. Georg und Leiter des Bereichs Infektions- und Tropenmedizin am Uniklinikum. Wichtiger seien entschiedene Maßnahmen in den Hotspots, um das Infektionsgeschehen erfolgreich einzudämmen. „Und natürlich müssen alle endlich strikt die „AHA+L“-Regeln befolgen“, sagt Lübbert. „AHA+L“ steht für Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmaske und Lüften. „Dafür gibt es weit mehr Evidenz als für Beherbergungsverbote“, so der Chefarzt. „Die Kirche zunächst einmal im Dorf lassen“: Für die teils verschärfte Maskenpflicht im öffentlichen Raum ist aus Lübberts Sicht mehr Augenmaß erforderlich. Die Maskenpflicht in Einkaufszentren, also in geschlossenen Räumen, „wäre wahrscheinlich sinnvoll“, im Freien sei das nur bei größeren Versammlungen auf engem Raum der Fall. „Hier sollte man die Kirche zunächst einmal im Dorf lassen“, meint der Mediziner. 17 Covid-Patienten im St. Georg: Derzeit werden 17 Covid-19-Patienten im Klinikum St. Georg behandelt, davon vier intensivmedizinisch. Einer dieser Patienten werde invasiv beatmet und sei schwerst krank, erklärte Professor Christoph Lübbert, Chefarzt der Klinik für Infektiologie und Tropenmedizin am Klinikum St. Georg und Leiter des Bereichs Infektions- und Tropenmedizin am Uniklinikum. Perspektivisch könnten aber heute oder morgen drei Patienten von der Covid-19-Normalstation entlassen werden. Von bm

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