Bei Corona-Verdacht: Maskenpflicht für Leipzigs Polizei

Ab sofort gilt Maskenpflicht im Einsatz: Auch an der Leipziger Polizeidirektion (PD) geht die rasante Ausbreitung des Coronavirus nicht spurlos vorbei, es herrschen verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. „Die Bediensteten sind aufgefordert, die Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes zur Handhygiene, zu Begrüßungsgewohnheiten sowie zur Schutzausstattung zu beachten und umzusetzen“, teilte Polizeisprecherin Mandy Heimann auf LVZ-Anfrage mit. Einmalhandschuhe bei Verdachtsfällen: Die rigorosen Vorsichtsmaßnahmen seien aktuell aber nur unter bestimmten Voraussetzungen erforderlich, so die Behördensprecherin. „Bei tatsächlichen Verdachtsfällen im täglichen Dienst sind die Einsatzkräfte angehalten, Einmalhandschuhe sowie Mundschutzmasken mindestens der Schutzklasse FFP 2 zu tragen und den direkten Kontakt nach Möglichkeit zu vermeiden.“ In solchen Fällen sei zudem das Rettungswesen hinzuzuziehen und das Gesundheitsamt zu informieren. Quarantäne für Berliner Beamte: Wie in anderen Dienststellen steht im Vordergrund, dass die Polizei auch in diesen Zeiten einsatzfähig bleibt. Bei der Berliner Polizei gibt es beispielsweise inzwischen zwei bestätigte Corona-Fälle, wie Hauptstadt-Medien berichten, weshalb mehr als 60 Beamte, die mutmaßlich Kontakt hatten, jetzt zu Hause in Quarantäne sind. Eine Koordinierungsstelle mit Personalvertretungen, Gewerkschaften und Berufsverbänden soll bei der Berliner Polizei dafür sorgen, dass die Arbeitsfähigkeit trotz des neuartigen Virus gewährleistet ist. In Nordrhein-Westfalen hat das Innenministerium sogar einen „Corona-Erlass“ an alle Polizeidienststellen und Kreispolizeibehörden des Landes herausgegeben, berichtete die „Rheinische Post“. Es handele sich um die Rahmen-Konzeption zur Pandemie-Vorsorge, die jetzt umgesetzt werden soll, hieß es, um die innere Sicherheit des Landes aufrecht zu erhalten. Kein Corona-Fall bei Leipziger PD: Gemessen an den Bundesländern und Städten mit ungleich mehr Corona-Fällen herrscht in Leipzig noch relative Normalität. Bei der hiesigen Polizei gab es bis Dienstag keinen einzigen Corona- oder Verdachtsfall. Alle Maßnahmen richten sich nach dem Pandemieplan des sächsischen Sozialministeriums, der nun einen speziellen Abschnitt zu den neuen SARS-CoV-2-Infektionen enthält. Angesichts des ohnehin hohen Krankenstandes in der PD, wo Ende 2019 mit 9,55 Prozent fast jeder zehnte Leipziger Polizist krank gemeldet war, würde eine Virusausbreitung die Lage zusätzlich verschärfen. Dienstreisen finden weiter statt: Gegenwärtig gilt die Lage aber als stabil. So mussten im Bereich der Leipziger Polizeidirektion keine Dienst- oder Fortbildungsreisen und ähnliche Veranstaltungen aufgrund des Corona-Virus abgesagt werden, erklärte Heimann. Es bestehe derzeit keine Veranlassung, Polizeieinheiten zu verkleinern. In Berlin hatte dies die dortige Gewerkschaft angeregt, weil andernfalls aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr ein Corona-Fall eine komplette Einsatzhundertschaft außer Gefecht setzen könnte. Auswirkungen auf den Dienstalltag gibt es nach Informationen der Polizeisprecherin vor allem durch die zahlreichen Absagen von Großveranstaltungen, wie etwa der Buchmesse. Denn dadurch finden bereits geplante Polizeieinsätze nicht statt. Italien-Szenario noch fern: Einsatzszenarien wie in Italien, wo wegen der Corona-Krise ein ganzes Land zur Sperrzone erklärt werden musste, spielten in der Leipziger Dienststelle bislang keine Rolle, teilte die Sprecherin mit. Für eine Vorbereitung auf derartige Einsätze, so Heimann, „gibt es derzeit im Zuständigkeitsbereich keinen Anlass“. Von Frank Döring

Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen - Bei Corona-Verdacht: Maskenpflicht für Leipzigs Polizei