Brandanschlag bei Leipziger Firma Spreadshirt: Bekennerschreiben aufgetaucht

Es war offenbar eine Tat von Linksextremisten: Nach dem Brandanschlag bei der Firma Spreadshirt im Leipziger Stadtteil Plagwitz ist jetzt ein Bekennerschreiben auf dem linken Szeneportal Indymedia aufgetaucht. Motiv für die Brandstiftung sind demnach diverse T-Shirts, die sich Kunden haben drucken lassen. Zuletzt hatte es Wirbel um das T-Shirt-Design eines mutmaßlichen Impfgegners gegeben. Das Motiv zeigte einen sechseckigen Stern, ähnlich dem Davidstern, und die Aufschrift „Nicht geimpft“. Bei der Druckerei können Kunden der Firma selbstständig Motive erstellen. Diese werden vorab nicht geprüft, allerdings müssen Nutzer erklären, dass sie weder Urheberrechte verletzen noch strafbare Inhalte verbreiten. Für das Impf-Shirt, das in den sozialen Netzwerken einen Shitstorm ausgelöst hatte, entschuldigte sich Spreadshirt und löschte das Angebot. „Sexistische und völkische Motive“: Den Brandstiftern reichte dies offenbar nicht. „Neben dem aktuellen Fall der antisemitischen Motive hat Spreadshirt in den vergangenen Monaten und auch Jahren immer wieder rassistische, sexistische oder völkische Motive gedruckt und druckt sie noch“, heißt es in ihrem Indymedia-Text. „Das wurde mit der Zeit unglaubwürdig und nach so vielen durchgerutschten Fällen scheint es Spreadshirt vollkommen egal zu sein, was in den Shops angeboten wird, Hauptsache der Laden brummt. Daher haben wir am Abend des 18.6 an der Spreadshirtniederlassung in Leipzig zwei Firmenwagen verbrannt.“ Nach Informationen des sächsischen Landeskriminalamtes (LKA) gingen am vorigen Freitag kurz nach Mitternacht zwei hinter dem Firmengebäude geparkte Fahrzeuge in Flammen auf. Zuvor hatten Zeugen mehrere unbekannte Personen im Bereich des Tatortes gesehen. Weil ein politischer Hintergrund angenommen wird, hat die Soko LinX die Ermittlungen übernommen. Drohung an Firma: Grundsätzlich fließen etwaige Bekennerschreiben auf Indymedia in die Ermittlungen ein, sagte LKA-Sprecherin Kathlen Zink am Montag auf Anfrage der LVZ. Bekanntlich kann auf der Plattform jeder posten, sodass die Authentizität solcher Veröffentlichungen nicht immer zweifelsfrei feststeht. Der Eklat um das Shirt-Motiv wurde indes auch auf einschlägigen Antifa-Seiten in Leipzig umfassend thematisiert. Ihre Tat wollen die mutmaßlichen Brandstifter unmissverständlich als Drohung verstanden wissen. „Vielleicht ändert sich ja was, ansonsten kommen wir später nochmal vorbei“, heißt es in dem Indymedia-Text, „Alerta Antifascista!“ Hinweise nimmt die Kripo unter 0341 96646666 entgegen. Von Frank Döring