Durch die Öffentlichkeitsfahndung mit Fotos aus Überwachungskameras ging am Ende alles ganz schnell. Die Bundespolizei in Leipzig konnte am Dienstag einen Jugendlichen dingfest machen, der am 16. Juli 2020 eine Zugbegleiterin auf der S-Bahn-Linie 1 angegriffen hatte. Wie berichtet, sprang er bei einer nächtlichen Kontrolle am Haltepunkt Leutzsch in die Luft, trat dabei von hinten und mit voller Wucht nach dem Kopf der 42-Jährigen. Die Zugbegleiterin stürzte rückwärts über das Gleisbett hinweg in die S-Bahn zurück. Dort blieb sie dann minutenlang liegen.
Beide Täter stellten sich nun selbst
Erst Ende vergangener Woche hatte ein Gericht die Aufnahmen von Überwachungskameras für eine Öffentlichkeitsfahndung freigegeben. Am Sonntag berichtete bereits „Kripo live“ im MDR-Fernsehen, am Montag viele weitere Medien. Daraufhin gingen etliche Hinweise auf den Gesuchten und auf einen Mittäter ein, welcher der Kontrolleurin kurz vor dem Angriff ins Gesicht gespuckt hatte.
Laut Polizeihauptmeister Jens Damrau stellten sich die beiden Tatverdächtigen nun aufgrund des hohen Fahndungsdruckes selbst. „Am Dienstag gegen Mittag erschienen ein 16-jähriger Syrer und ein 19-jähriger Deutscher bei verschiedenen Polizeidienststellen in Leipzig. Beide wurden von den Kollegen der Landespolizei an die Bundespolizei Leipzig übergeben.“
Jugendliche räumen ihre Taten ein
In einer ersten Vernehmung hätten beide ihre Tat eingeräumt. Getreten habe der jugendliche Syrer, gespuckt der deutsche 19-Jährige. Weitere Ermittlungen zum Sachverhalt dauerten noch an. Die Polizei bedanke sich bei allen Hinweisgebern für ihre Mithilfe.
Von Jens Rometsch