Corona: Impfen soll für Leipziger Senioren leichter werden

Für Leipzigs Senioren könnten sich die Bedingungen für eine Corona-Schutzimpfungen bald deutlich verbessern: Dresden signalisiert, dass Rentner bald postalische Impftermine vorgeschlagen bekommen – weil diese Bevölkerungsgruppe häufig nicht über das Internet agieren kann und die dafür eingerichtete Telefonhotline oft schwer erreichbar ist. Die Senioren würden per Post informiert, „sobald genügend Impfdosen zur Verfügung stehen“, teilte der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Christian Hartmann der Leipziger Senioren-Union mit, die ihn um solche Angebote gebeten hatte (die LVZ berichtete ). Aktuell würden Sachsens Impfcenter „etwas heruntergefahren“, weil es an Impfstoff mangelt. Fahren bald Taxen und Shuttle zum Impfzentrum? Hartmann kündigte auch zusätzliche Telefonplätze für eine Terminvereinbarung an. Derzeit stünden täglich von 8 bis 20 Uhr rund 400 Telefonplätze zur Verfügung, um unter der Rufnummer 0800 0899 089 Fragen zu klären und Termine zu vereinbaren. „Ein weiterer Aufwuchs ist möglich, wenn es Bedarf gibt“, so Hartmann. Dezentrale Hotlines in den Kommunen hätten sich nicht bewährt, da es schwierig sei, überall die gleichen Informationsstände zu gewährleisten. In der sächsischen Landespolitik wird auch darüber nachgedacht, für Senioren am Stadtrand die Taxikosten für Fahrten zum Impfzentrum zu übernehmen. „Das ist eine Möglichkeit, über die aktuell diskutiert wird“, ließ Hartmann der Leipziger Senioren-Union mitteilen, die dies gefordert hatte. „Auch über die Einrichtung von Shuttlebussen wird nachgedacht, obwohl diese Idee dem Infektionsschutzgedanken etwas zuwiderlauft.“ Aber dies sei ebenfalls von der ausreichenden Verfügbarkeit der Impfstoffe abhängig. „Derzeit haben die Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen Priorität und danach die Auslastung der Impfzentren“, skizziert Hartmann die aktuelle sächsische Impfstrategie. Impfung durch Hausärzte rückt näher: Die Landes-CDU denkt offenbar auch darüber nach, Sachsens niedergelassene Ärzte stärker in die Impfungen einzubinden. „Grundsätzlich und perspektivisch soll die Impfung in den Hausarztpraxen den Vorrang genießen“, teilte Hartmann der Senioren-Union mit, die auch dies gefordert hatte. „Dies ist jedoch nur mit den Impfstoffen von CureVac, AstraZeneca oder Johnson & Johnson möglich.“ Deren Impfdosen würden „aber erst ab dem zweiten bis dritten Quartal in ausreichender Menge zur Verfügung stehen“. Die Leipziger Senioren-Union ist mit diesen Antworten sehr zufrieden. „Wir empfinden dieses Entgegenkommen als angemessen und als großen Fortschritt für uns Ältere“, erklärte Vorsitzender Konrad Riedel. „Unsere Intervention hat sich gelohnt.“ Allerdings hätten sich auch andere Organisationen wie zum Beispiel der Hausärzteverband für Verbesserungen stark gemacht. Von Andreas Tappert