Diese Wünschen hängen die Leipziger an den Glücksbaum im Clara-Zetkin-Park

Eigentlich verlieren Bäume im Herbst ihr Laub. Beim Glücksbaum im Clara-Zetkin-Park, direkt an der Sachsenbrücke, ist das anders... Große Bandbreite an Wünschen: Hier sind auf bunten Blättern Geburtstagsglückwünsche zu lesen: „Liebe Oma“, schreiben Greta und Sebastian, „wir wünschen Dir ganz viel Glück und Sonnenschein im neuen Lebensjahr.“ Ein anderer notiert: „Hallo lieber Wunschbaum, kannst Du bitte schönes Wetter machen?“ Mancher wünscht sich ein erfolgreiches Abitur. Nicole schreibt: „Liebe Sunny! Das feste Band der Freundschaft, das uns seit Kindertagen verbindet, wünsche ich auch unseren Kindern!“ An der imposanten Rosskastanie hängen auch kleine Basteleien und andere Erinnerungsstücke, Babyschnuller, CDs, künstliche Rosen. Aus einer Toilettenpapierrolle hat jemand einen kleinen Engel angefertigt. Ein Fußballfan hat seinen Mund-Nasen-Schutz an einem Ast befestigt. „Wir wollen die Leute aus ihrem Alltag herausholen“: Die Gruppe „Leipzig lacht“ hat den Glücksbaum im Jahr 2016 initiiert. „Wir wollen die Leute aus dem Alltag herausholen“, erzählt Claudia Dietze von der Initiative, „sie sollen sich darauf besinnen, worum es im Leben geht.“ Zu Beginn hängten Dietze und ihre Mitstreiter selbst Postkarten mit schönen Gedanken und Sprüchen an den Baum. Dann wurde das Ganze immer mehr zum Selbstläufer. Der Glücksbaum muss aber auch gepflegt werden. Der Wind zerrt an den Zetteln, Regen und Schnee durchnässen manche Blätter, die Sonne bleicht die Texte aus. „Leipzig lacht“ kümmert sich zwei Mal im Jahr um Leipzigs ganz besonderen Baum. Damit es weitergeht. Wünsche haben die Menschen ja immer. Von Kathleen Retzar