Fair Fashion statt Fast Fashion in den Boutiquen Leipzigs

Faire Löhne, geregelte Arbeitszeiten, Sicherheit am Arbeitsplatz, schonende Nutzung aller Ressourcen, kein Einsatz von Pestiziden und Erdöl – das bedeutet Nachhaltigkeit in der Mode. Fair Fashion ist vom Statement zum Trend geworden. Von der Unterhose über T-Shirts bis zur Jeans bietet eine wachsende Zahl von Fair-Fashion-Labels jede Art von Mode aus nachhaltiger, ökologischer, fairer Produktion an. Auch in Leipziger Geschäften. In der Messestadt hat sich sogar ein Netzwerk aus Designern, Händlern, Umweltaktivisten und Modeinteressierten formiert, das sich unter dem Namen Fair Fashion Lab für einen generellen Bewusstseinswandel in der Modeindustrie einsetzt. Momentan arbeitet das Netzwerk unter anderem an einem Stadtplan, der die textile Geschichte Leipzigs mit dem immer stärker werdenden Nachhaltigkeits- und Fair-Gedanken der Leipziger Kreativszene in Mode, Design und Handel verknüpfen soll. Culton M: Nachhaltigkeit gehört zur Philosophie des Berliner Labels Nix. Alle Stoffe sind zertifiziert nach GOTS und europäischen Ursprungs. „Am nachhaltigsten“, so Nix-Designerin Barbara Gebhardt, „ist, weniger kaufen, auf die Qualität achten und lange tragen.“ Dieses Credo teilt die Leipzigerin Ines Wangemann. Seit 1995 führt sie im Culton M das Label Nix – neben vielen anderen Marken. Dazu gehört auch People Tree. Das japanisch-britische Unternehmen kreiert seit mehr als 25 Jahren Fair-Trade-Mode aus biologisch angebauten Materialien: farbenfroh, wärmend, bequem – gerade richtig für den Herbst. Zentrum-Süd, Peterssteinweg 7, www.cultonm.de Deepmello & Friends: „Let’s make eco-fashion cool and sexy“ ist das Motto des Hamburger Labels Jan ’n June. Die schicken Kollektionen werden alle nachhaltig in Europa hergestellt. Die Gründer verwenden ausschließlich hochwertige und zertifizierte Bio-Materialien, wie zum Beispiel Tencel, Bio-Baumwolle und Bio-Leinen. Im Deepmello & Friends findet man neben Jan ’n June unter anderem auch nachhaltige Taschen aus Rhabarberleder – 100 Prozent made in Germany. Plagwitz, Karl-Heine-Straße 44, www.deepmello.com FANÖ: Fanö entstand im Februar 2018 aus Liebe zur Mode und der Idee, Frauenzu zeigen, wie aufregend nachhaltigund fair produzierte Kleidung ist. „Wir setzen durch unsere langjährige Erfahrung in der Modebranche auf Qualität statt Quantität. Auf Mode, die wächst und bleibt“, sagt Sabine Kuhnhäuser. Bei Fanö gibt es Fair Fashion verschiedener Label wie zum Beispiel Armedangels, skunkfunk, Jan ’n June oder Lovjoi. Schleußig, Könneritzstraße 63, www.fanoe-mode.de Tokyo Joe: Sessùn ist zwar keine grüne Mode, produziert aber mädchenhafte und moderne Mode aus hochwertigen Materialien – und das in Frankreich. Es wird auf ökologisch gewonnene und fair gehandelte Rohstoffe Wert gelegt. Das Tokyo Joe hat Sessùn unter anderem im Sortiment. Schleußig, Industriestraße 24 again: In einer Welt, in der es um Gewinne geht, um Wachstum, Massenproduktion und Verkauf, pocht again auf langfristiges Denken. In dem Concept Store, der ausschließlich Eco und Fair Fashion anbietet, kann man entscheiden, ob man Mode kaufen oder für einen Monat mieten will. Hat man ein Lieblingsteil gefunden, kann man es nach der Miete abzüglich des Mietpreises auch kaufen. So verhindert man Fehlkäufe. Die Kunden sparen Geld und Ressourcen. Lindenau, Merseburger Straße 105, www.again-leipzig.de Grünschnabel: Shoppen mit gutem Gewissen – das geht bei Grünschnabel. Hier findet man die aktuellen Styles der Eco-Label Nudie Jeans, Veja, Knowledge Cotton Apparel, Recolution oder Lanius. Das Sortiment bietet Damen-, Herren- und Kindermode sowie Schuhe und Accessoires sorgfältig ausgewählter Label, die konsequent ökologisch und fair produzieren. Dabei werden Kriterien wie Transparenz und Glaubwürdigkeit, verwendete Materialien, Produktionsverfahren und Zertifizierungen beachtet, ohne den modischen Aspekt zu vernachlässigen. Zentrum, Nikolaistraße 20, www.gruenschnabel-shop.de Hej.Mom: „Für eine Stadt wie Leipzig fand ich es sehr verwunderlich, dass es keine ökologische und faire Alternative für Umstands- und Stillmode gab. Oder überhaupt eine Alternative zu den Umstandssachen anbietenden Modediscountern à la made in Bangladesch“, sagt Hej.Mom-Geschäftsführerin Julia Kitschke-Schönbrodt. Sie machte aus der Not eine Tugend und schuf mit Hej.Mom einen Anlaufpunkt für nachhaltige und faire Umstandsmode. Zentrum-Süd, Paul-Gruner-Straße 24, www.hejmom.com Luxaa: Bei allen Kollektionen legt Luxaa größten Wert auf die Verwendung nachhaltiger und zertifizierter Rohstoffe. In der Wahl der Materialien und Verfahren sind Kriterien wie Kreislaufwirtschaft, Recyclebarkeit, Ressourcenschonung sowie eine generelle Umweltverträglichkeit maßgeblich. Die Luxaa-Produktionsstandorte liegen in Deutschland, so können lange Transportwege gespart und angemessene Arbeitsbedingungen garantiert werden. Auch die kunststofffreien Verpackungen werden ausschließlich in Deutschland produziert. Zentrum, Schuhmachergässchen 1-3, www.luxaa.de Lesen Sie auch: Nachhaltig und regional: Diese Unternehmen in Leipzig und der Umgebung denken weiter Vintage ist in Mode: Das sind Leipzigs Second-Hand-Läden Secondhand für Kinder in Leipzig – das sind die besten Läden Mrs. Hippie: Bei Mrs. Hippie gibt es faire Kleidung von den Eigenmarken The Green Potatoes sowie Adrett und Grün. Diese Marken verwenden ausschließlich Stoffe aus biologischem Anbau. Und: Reststoffe aus der großen Modeindustrie. Häufig reicht ein Stoff nur aus, um zehn Teile zu produzieren. Das macht sie besonders, bezahlbar und fair, weil diese Reste sonst entsorgt worden wären. Südvorstadt, Karl-Liebknecht-Straße 36, www.mrs.hippie.de Perfect Style: „Das ist der erste Schritt auf unserem Weg zur Nachhaltigkeit”, sagt das Unternehmen Liu Jo über seine neue „Better Denim“-Kollektion. Wie bei vielen anderen Modemarken spielt die Frage nach der Nachhaltigkeit und dem wie, was und wann eine Rolle. Mit der neuen Kollektion geht Liu Jo einen neuen und vor allem nachhaltigeren Weg für die italienische Marke, die es in der Waldstraße gibt. Zentrum-West, Waldstraße 50, www.rk-perfect-style.de Secret Closet: Wer Skandinavien und seinen Stil mag, ist im Secret Closet richtig. Die dänischen Label mbyM, black lily, Soul Made, foreign affairs und Frk. Lisberg kommen alle aus dem Norden und werden in Leipzig in Szene gesetzt. Die Marke MbyM besticht durch feminine und minimalistische Schnitte. Die sogenannte „Go Green Linie“ der Marke wird ausschließlich aus umweltfreundlichen Materialien hergestellt. MbyM möchte zeigen, wie trendig Mode aussehen kann, die dazu auch noch fair, bezahlbar und nachhaltig ist. Zentrum-West, Waldstraße 30, https://secretcloset.de Von Simone Liss