Fünf Masterstudenten der Leipziger Handelshochschule HHL arbeiten derzeit in Kooperation mit dem Berufsbildungswerk der Diakonie (BBW) an einem soliden Wirtschafts- und Marketingkonzept. Ihre Ergebnisse werden die jungen Wirtschaftsforscher am 24. Juni 2015 präsentieren.
Ab November 2016 möchte das BBW Leipzig laut Sprecherin Maike Hillenbach im linken Gebäudeflügel der Philippuskirche ein Integrationshotel betreiben, das ein Hotel, Restaurant und einem Kirchsaal zugleich bilden wird. Das geplante Drei-Sterne-Hotel könnte unter anderem Chorfreizeiten beherbergen, aber auch Künstler und Privatpersonen. Integration bedeute hierbei sowohl barrierefreie Hotelräume einzurichten als auch, den Anteil von Mitarbeitern mit Behinderung auf 40 Prozent zu erhöhen.
„Wir freuen uns natürlich, dass uns eine ganz professionelle Unterstützung in der Planungsphase zuteil wird“, so Menz. Der diakonische Träger an der Karl-Heine-Straße wolle die Beratung der Studenten wie einen ganz gewöhnlichen Geschäftsauftrag behandeln, so Hillenbach. Das BBW wolle sich von den ökonomischen Ideen und Vorschlägen, die das eigene Marktprofil oder die Personalstruktur beträfen, überraschen und inspirieren lassen. „Wir möchten nur, dass sich das Vorhaben nicht zu einem Verlustgeschäft entwickelt“, erklärt Hillenbach und fügt hinzu: „Käme ein Gewinn dabei heraus, würden wir ihn Stück für Stück in die Renovierung unseres maroden Kirchensaals stecken.“
Der Bauplan, sagt Menz, befinde sich derzeit „mitten in der Amtsmühle“. Die Eingangsbestätigung des im April eingereichten Bauantrags sei kürzlich eingetroffen. Das Ergebnis könne innerhalb der nächsten drei Monate erwartet werden.
Finanziert wird das Projekt voraussichtlich vom BBW, dem Integrationsamt der Stadt Leipzig und der Aktion Mensch. „Es ist für uns ein symbolischer Auftrag“, so Menz. „Menschen mit Handicap können nicht nur betreut werden, sondern auch selbst aktiv werden“, fügt der Projektleiter hinzu. Mit dem Modell der Integrationsfirma, wie zum Beispiel dem Diakonischen Unternehmensdiensten, mache das BBW schon seit Längerem gute Erfahrungen. „Dieser Erfolg motiviert uns“, sagt Hillenbach. Das BBW spiele sogar mit dem Gedanken, bald ein drittes integratives Geschäftsfeld zu planen.
Melanie Steitz