Leipzig steigt aus der Fernwärmeversorgung mit Braunkohle aus. „Günstigster Zeitpunkt ist das Jahr 2022, das ist technisch machbar, wirtschaftlich vernünftig und ökologisch geboten“, betonte Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) am Freitag. Ein genauer Termin steht allerdings noch nicht fest.
Investition von 300 Millionen Euro
„Die Versorgungssicherheit und die Preisstabilität müssen garantiert sein“, so Jung weiter. Die Stadtwerke wollen in den nächsten Jahren 300 Millionen Euro in neue Technologien investieren. Geplant ist das Bau einer Gasturbinen-Heizkraftwerkes in der Bornaischen Straße 120 bis Ende 2022. Die Planungen seien bereits angelaufen, der erste Spatenstich solle im dritten Quartal 2020 erfolgen.
Die Stadt sei bei ihren Plänen auf die Unterstützung der Genehmigungsbehörden und des Freistaates angewiesen. „Es ist mir wichtiger, dass alle Leipzigerinnen und Leipziger weiter sicher versorgt werden und sich die Fernwärme auch leisten können, als ein Ausstieg mit der Brechstange zum Tag X, verbunden mit unvertretbaren und unkalkulierbaren Risiken“, erklärte der Oberbürgermeister. Es könne womöglich noch zehn Jahre dauern, bis das Ziel vollständig erreicht werde.
Ende für fossile Energiequellen
Für den Betrieb der neuen Anlagen benötigen die Stadtwerke nach ersten Schätzungen rund 80 Fachkräfte. „Ziel unseres Leipziger Weges ist es, die Stadt langfristig völlig unabhängig von fossilen Energiequellen zu machen“, so Jung. Bisher erhält Leipzig einen Großteil seiner benötigten Energie vom Kraftwerk Lippendorf.
Von jr/mro